ABOUT POP 2023 | Festival & Convention für Popkultur, Musikwirtschaft, Jugendkultur und Nachtleben am 22. Juli 2023

ABOUT POP 2023 | Festival & Convention für Popkultur, Musikwirtschaft, Jugendkultur und Nachtleben am 22. Juli 2023

About Pop Festival auf dem Wizeman Areal. Aufgenommen am 23. Juli 2022 in Stuttgart.Foto_Ilkay_Karakurt

Spüren Sie ihn auch schon, den Hauch von Sommer, der eben durch das Stuttgarter Wizemann Areal zieht? In diesen Minuten beginnt der offizielle Kick-off zur ABOUT POP 2023 am Samstag, 22. Juli 2023, zunächst mit der Präsentation der Programm-Highlights. Direkt im Anschluss produziert Pre-Session #1 good vibes mit den spannenden Live-Acts MELE sowie Friedberg.


Wer nicht vor Ort dabei sein kann, soll aber natürlich nicht leer ausgehen! Deshalb stellen wir Ihnen im Folgenden das ebenso hochkarätige wie üppige Konzert- und Convention-Programm vor. Die mittlerweile fünfte Ausgabe nimmt einmal mehr fundiert Themen rund um die Pop-Kultur, Jugendkultur, Musikwirtschaft, Nachhaltigkeit und Nachtökonomie in den Blick.
Klar ist schon jetzt: Ein einziger Tag könnte nicht vollgepackter sein. Künstlerisch, diskursiv und – wo immer es möglich ist – partizipativ verspricht der inspirierende Hybrid aus Festival und Konferenz nicht nur Debattenbeiträge auf Höhe der Zeit. ABOUT POP bildet die neuesten Trends der Pop- und Club-Kultur auch genussreich live und hörbar ab – mit außergewöhnlichen, sorgfältig kuratierten Konzerten, von Newcomern ebenso wie von „Pop-Stars“, von Musiker*innen aus der Region um Stuttgart ebenso wie aus ganz Europa.

ABOUT POP 2023. Die Convention

Sie sehen selbst – angesichts dieser Themenfülle einzelne Programmpunkte herauszugreifen, fällt schwer. Sehr viel leichter ist es dagegen, die rote Fäden der ABOUT POP 2023 zu entdecken. Ein klarer Schwerpunkt in diesem Jahr liegt beispielsweise auf der Nachtökonomie und Nachtkultur. Wobei mit diesen beiden Begriffen auch schon das Spannungsfeld umrissen ist, das die Convention beschäftigt. Eine ganze Reihe von Panels zeigt die faszinierenden Wechselwirkungen und Kraftströme zwischen den beiden Polen auf – und macht gleichzeitig klar, dass Kultur und Business nicht ohne einander zu haben sind.
Ein ebenfalls wiederkehrendes Thema ist die Entwicklung der Jugendkultur. Gesucht sind vor allem Strategien für mehr Inklusion, Chancengleichheit und Empowerment speziell für Jugendliche aus benachteiligten Milieus.
Neben den Diskursen und Debatten liefert das breite Workshop-Angebot der ABOUT POP von jeher handfeste praktische Hilfestellung. Besonders hervorzuheben ist hier die A&R Feedback-Session, für die sich junge Artists schon vor der ABOUT POP bewerben konnten. Fünf von ihnen wurden ausgesucht und erhalten nun wertvolles Coaching von erfahrenen Talent Scouts – die Besucher*innen können selbstverständlich zuhören und ebenfalls profitieren. Weitere Praxistips gibt es bei den Workshops How to PartyHow to Manage a Club sowie bei Apple Music for Artists und der Instagram Masterclass for Artists.

Das Konferenzprogramm in Auszügen:

  • Zur Eröffnung kommen alle im Club zusammen – das hat fast schon Tradition. Und natürlich ist auch Musik Teil davon. Wir freuen uns auf den Auftakt mit Singer-Songwriterin Mia Morgan!
  • Die „Vermessung“ des Stuttgarter Nachtlebens“. Das Preview-Panel präsentiert erste Ergebnisse der laufenden Nachtökonomischen Studie Stuttgart, einer Gemeinschaftsarbeit des Stadtplanungsunternehmens c/o Zukunft, des Stadtforschers Jakob Franz Schmid sowie Kordula Kunert (Livekommbinat Leipzig), Alexander Bücheli (u.a. Safer Clubbing Schweiz) und des Wissentransfer-Experten Jörg Kosinski (Fraunhofer IMW). Für zusätzliches lokales Know-how auf dem Podium sorgen der Stuttgarter Nachtmanager Nils Runge und Elmira Gasanova vom Club Kollektiv Stuttgart.
  • Von Eidechsen und Hausnummern. Drei Nachtbeauftrage erzählen aus ihrem Arbeitsalltag zwischen Party und Verwaltung. Keynote von Kristina Mühlbach, Nachtkultur-Beauftragte der Stadt Freiburg, dem Münchner Nachtbürgermeister Kay Mayer und Nils Fischer (Fachbeauftragter für Nachtkultur, Stadt Leipzig).
  • Nachtkultur – Wirtschaftszweig oder Kulturlandschaft? Spätestens seit Corona ist klar: Die Institution Club als kulturell-ökonomischer Hybrid fällt zwischen alle Raster. Einen Beitrag zur Klärung leistet das Panel, unter anderem mit Matthias Rauch (Mannheim), dem Erfinder des Konzepts „Nachtbürgermeister*in“ und Vorsitzender der Gesellschaft für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung (GMM) e.V..
  • Remix Almanya. Eine postmigrantische HipHop-Erzählung. Beginnend bei der „Gastarbeiter-Musik“ der 60-er Jahre lassen Murat Güngör vom antirassistischen Netzwerk Kanak Attak und Ex-Rapper Hannes Loh in ihrer multimedialen Lecture 40 Jahre Rap, Migration und Empowerment Revue passieren.
  • Still Fear of Kanak Planet? Wie der Siegeszug des HipHop ausgerechnet diejenigen links liegen ließ, die maßgeblich dazu beitrugen – Jugendliche mit „Migrationshintergrund“ – beleuchtete eindrücklich das bereits 2000 erschienene gleichnamige Buch. Das Panel geht der Frage nach, was seitdem geschah. Moderation Kimsy von Reischach. Es diskutieren unter anderem Heidi Süß, Herausgeberin von Rap und Geschlecht, Murat Güngör und Hannes Loh.
  • Wer Inklusion will, findet einen Weg. Wer sie nicht will, findet Ausreden. Lesung von Raúl Krauthausen. Deutschlands bekanntester und lautester Inklusionsaktivist kämpft auf allen Plattformen. Für Barrierefreiheit und Sichtbarkeit. Und gegen Diskriminierung.
  • Das Verschwinden des Pop-Feuilletons. Der Umbruch oder eher Abbau der Medienlandschaft ist in vollem Gange. Ohnehin von jeher stiefmütterlich behandelt in den Kulturteilen, droht der qualifizierten Berichterstattung über Pop-Kultur nun endgültig das Aus. Ein Panel sucht nach alternativen Modellen. Es diskutieren unter anderem Thomas Venker (Kaput-Magazin), Anja Rützel (Der Spiegel), Melanie Gollin (ZWISCHEN ZWEI UND VIER) und Nadja Dilger (Berliner Zeitung).
  • No Limit. Die Neunziger – das Jahrzehnt der Freiheit. In seinem Talk erzählt Autor und „Zeitzeuge“ Jens Balzer von einem scheinbar grenzenlos optimistischen Jahrzehnt, das dennoch den Boden bereitete für unsere eigene Gegenwart der Grenzen, widerstreitenden Identitäten und Kämpfe.
  • Kleider machen Musik: Ästhetische, musikalische und modische Codes in Jugendkulturen. Identitätsbildung und Distinktion durch Kleidung ist so alt wie die Mode selbst. Wie hat sich dieser Prozess unter dem Einfluss von Digitalisierung und sozialen Medien verändert? Kuratiert wurde die Diskussionsrunde von jugendlichen Besucher*innen des KOMMA Esslingen. Auf dem Panel unter anderem die Soziologin Dr. Stefaie Rhein (PH Ludwigsburg) und die Multimedia-Künstlerin und Musikerin Caroline d’Orville.
  • Jugendbildung als kulturelle Aufgabe. Panel über den Wert und das immense Potential von Popkultur für die kulturelle Jugendbildung – und die Frage, wie kulturelle Bildung diskriminierungsfrei funktionieren kann. Es diskutieren unter anderem Ingmar Volkmann (Stuttgarter Zeitung) und Daniel Miller, Gründer des Independent-Labels Mute Records und der Miller-Zillmer Stiftung.

Eine Menge Gedanken hat sich das Programm-Team übrigens nicht nur in inhaltlicher Hinsicht gemacht. Auch bei der Organisation des Festivals und der Convention wird das Thema soziale und ökologische Nachhaltigkeit großgeschrieben. Ein entsprechender Code of Conduct, Schulungen und Awareness-Fortbildung für das Team, Beratung durch die Initiative Barrierefrei Feiern e.V., fleischloses Catering und die Verwendung von Recycling-Material für die ABOUT POP-Produkte sind nur einige der Maßnahmen, mit denen die ABOUT POP sich als Veranstaltung zukunftsfähig machen möchte.



ABOUT POP 2023. Die Konzerte

Eine wahrhaft exquisite Handschrift trägt das Live-Programm, das ein Kurationsteam vom Pop-Büro Stuttgart und einberufenen regionalen Kulturschaffenden für die ABOUT POP zusammengestellt haben. Konsequent abseits des Pop-Mainstreams präsentiert es internationale wie lokale Artists, große Namen ebenso wie Entdeckungen.

Das Line-up in Auszügen:

  • DIE NERVEN (GER). Das muss man erstmal hinbekommen: Ohne künstlerische Kompromisse einzugehen, hat sich das 2010 in Esslingen gegründete Punkrock-Trio in wenigen Jahren ganz nach vorne gespielt und wird gefeiert als eine der aktuell stärksten und innovativsten Bands aus Deutschland. Ihre Live-Konzerte und mittlerweile fünf Alben stoßen zuverlässig auf sensationelle Resonanz. Sicherlich auch deshalb, weil alle Drei ständig frische Impulse aus eigenen anderen musikalischen Projekten beziehen. Der Auftritt bei ABOUT POP 2023 darf auf alle Fälle als echter Coup gelten.
  • Boy Harsher (USA) sorgen für den kaputten Soundtrack einer dystopischen Realität, niemand sonst erschafft so intensive und fesselnde Klangwelten wie das Duo aus Northampton, Massachusetts. Augustus Muller entwickelt den musikalischen Unterbau aus präzisen, kraftvollen Beats und sägenden Synthies, während Jae Matthews dazu wahlweise ätherisch haucht, singt oder sich die Seele aus dem Leib schreit. Diese kathartischen und magnetisierenden Tracks sind eine wirkliche Alternative und avancierten nicht nur in Neo Dark Wave Untergrund Kreisen zu echten kleinen Hits.
  • BĘÃTFÓØT (ISR): „Alles ist besser, wenn es schneller ist“, so lautet das Ethos des kaleidoskopischen Acid-Techno-Post-Punk-Rave-Trios BEÃTFÓØT aus Tel Aviv. Stellt euch vor, The Prodigy, Power Rangers und die Spice Girls vereinten sich und hätten ihre hedonistische Dark-Rave-Ästhetik auf den Punkt gebracht. Klanglich verschmelzen BEÃTFÓØT Hip-Hop, Big Beat und Rap der goldenen Ära mit dem unnachgiebigen Ethos des Punk und dem rauen Geist der 90er Jahre. Der genreübergreifende Wahnsinn der Gruppe ist unter anderem ein Ventil für den extrovertierten Bandleader Udi Naor, um sich auszutoben und ganz er selbst zu sein.
  • Steintor Herrenchor (GER). Ja, es gibt sie wirklich, die neueste Neue Deutsche Welle. Keine Trend-Etikette, kein Scherz, keine Verkaufsstrategie. Ganz im Gegenteil. Steintor Herrenchor sind eine von bislang wenigen Bands im Land, die dem hallenden Nostalgie-Sound anno ’85 völlig unvoreingenommen frisches Leben einhauchen. Dem bislang anonymen Trio aus Hannover gelingt dabei ohne Tohuwabohu um ihre Personen das Hochzeitsarrangement von New Wave, Post-Punk und Casio-Pop im DIY-Modus so makellos, so dringlich, dass jeder Wehmut an diese Zeit entweder verhallt oder mit noch größerer Wucht zurückkehrt.
  • Catnapp (ARG) kombiniert R&B, Rap, Breakbeat, Pop, Drum and Bass und andere Genres zu einer intensiven und nostalgischen Atmosphäre mit schweren Beats. In ihren Texten spricht sie über Liebe, Wut und Hass, aber auch über Angst, Dunkelheit und alptraumhafte Erinnerungen. Ihre Musik reicht vom einfachen 4/4-Takt bis hin zu gebrochener, experimenteller Percussion mit tiefen, riesigen Pads und Synthesizern. Das Ergebnis: ein einzigartiger und origineller Sound. Catnapp kommt ursprünglich aus Buenos Aires (Argentinien) und lebt heute in Berlin.
  • Hanniou (GER). Die 24-jährige Singer/Songwriterin aus Stuttgart lädt uns mit ihren Songs in ihr Leben ein. Mit ihrer unverwechselbaren Stimme begeistert sie nicht nur live, sondern auch mehr als 65.000 Followers auf Social Media und 100.000 monatliche Hörer:innen auf Spotify. Neben der Nominierung für den German Songwriting Award mit ihrem unveröffentlichten Song More Of You freut sich Hannah über den Erfolg ihrer Single Heartbeats auf TikTok. Seither wird Hannah von dem britischen Label FRTYFVE Records aus London unterstützt.
  • Anika (UK): Die britische Exilantin und ehemalige Politikjournalistin ließ seit der Veröffentlichung ihres letzten Solo-Albums 11 Jahre ins Land ziehen und hat plötzlich auf ihrem aktuellen Werk Change jede Menge zu erzählen. Das zentrale Gefühl des Albums, das sich über neun Tracks erstreckt, ist das einer gesteigerten Frustration, die von einem vorsichtigen Optimismus getragen wird. Die Songs bieten flirrende, strenge elektronische Hintergründe, spielen mit Anikas bemerkenswerter Stimme: Nico-esk, wunderschön klagend und – in Bezug auf das Thema der Platte – absolut entschlossen.
  • Sirens of Lesbos (CH) sind eine Gruppe von Kreativen aus Bern, die mit ihrem eklektischen und groovigen Ansatz frischen Wind in das das Genre Worldbeat bringen. Ihr unwiderstehlicher Schmelztiegel an Klängen schöpft aus den unterschiedlichsten Quellen und kombiniert sie zu einer einzigartigen Mischung aus Soul, Jazz, Rock und HipHop.
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Karten-Informationen

Tickets für die ABOUT POP 23 sind über Love Your Artists erhältlich. Bis 22. April 2023 noch zum vergünstigten Preis von € 30, ermäßigt € 15, ab 24. April 2023 dann in der finalen Preisstufe € 40, ermäßigt € 20. Die Tickets sind limitiert und ermöglichen unabhängig von der Kategorie auch den kostenlosen Einlass zu allen Pre-Sessions – vorausgesetzt es gibt noch Platz in der jeweiligen Location nach dem Motto „first come, first served“.
Alle Infos zum Vorverkauf unter https://aboutpop.de/tickets/.



ABOUT POP ist ein Projekt des Pop-Büros Region Stuttgart und wird veranstaltet von der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart / Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft mit Unterstützung der Landeshauptstadt Stuttgart (Kulturamt). Gefördert wird die ABOUT POP 2023 von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Initiative Musik, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, dem Verband Region Stuttgart sowie der alwa Stiftung.
Mehr unter: www.aboutpop.de

Über das Pop-Büro Region Stuttgart

Das Pop-Büro Region Stuttgart ist die einzige öffentlich getragene Einrichtung zur Förderung von Popmusik und Popkultur und dabei zentrale Anlaufstelle für Künstler:innen und Beteiligte der Popkultur. Als Partner fördert, entwickelt und plant es Projekte in der Popmusik, Pop- und Jugendkultur. Außerdem trägt es maßgeblich zum Charakter und der Qualität der Wirtschaftsregion Stuttgart bei, unterstützt und begleitet aktiv die Jugendkultur und definiert kulturelle Räume und Angebote der Region Stuttgart. Das Pop-Büro ist ein Angebot der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH und der Stuttgarter Jugendhaus gGmbH mit Unterstützung des Kulturamts der Landeshauptstadt Stuttgart.
Mehr unter: www.popbuero.de