TRÄUME INS OFFENE- ein multimediales Musik Festival!

TRÄUME INS OFFENE- ein multimediales Musik Festival!

Der künstlerische Leiter Nikolaus Rexroth vom Musik Festival TRÄUME INS OFFENE…! hat uns über seine PR Agentur Club Zoo in die On/ Off Location KÜHLHAUS am Gleisdreieck eingeladen. Vielen Berlinern ist das Kühlhaus bekannt von den Fashion- und Food Weeks. Hier kommt der Review, zu einem gelungenen Konzertabend mit technoiden Industrie Charakter.

Es ist Samstagabend 18:30 Uhr und wir gehen durch einen blau durchfluteten Flur.Die Besucherschlange war lang und es ging ungewöhnlich zügig rein, was für Berlin sehr untypisch ist. Das Kühlhaus präsentierte sich im Backstein Charme der 90- er Jahre und die an „Odyssee im Weltraum“ von Kubrick inspirierte Videokunst im Erdgeschoss erwärmte die Gemüter.

Es ging zwei Etagen nach oben, gesundheitlich eingeschränkte Besucher nahmen den Fahrstuhl. Es erwartete uns eine lichtdurchfluteter Veranstaltungsraum zum Sitzen und Stehen mit thematisch passenden und denkwürdigen Kunstwerken. Die Bilder hätten im Kontext zu der Location in Öl gemalt sein können und mit viel größeren Formaten ausgestattet, um jedem Künstler die gleiche Projektionsfläche bieten zu können. Aber für das erste Musik Festival der neuen Generation, rasch anpassbar. Durch die Unterstützung der Senats Verwaltung für Kultur und Europa in Berlin kann die großformatige multimediale Veranstaltungsform TRÄUME INS OFFENE..! sich erstmalig als eigenständiges Festival etablieren.

Pünktlich um 19:30 Uhr ging es los und das klassische Musik Trio der staatlich anerkannten Barenboim-Said Akademie trat ins Rampenlicht. Ein hautnahes Erlebnis Gefühl durchströmte mich, da die Sitzplätze unmittelbar vor den Musikern und zu gleicher Ebene waren.

Der erste Teil begann mit einem Trio, eine Fassung von Igor Stravinsky (1882–1971): Geschichte vom Soldaten, gespielt von Parisa Saeednezhad an der Klarinette, Georgios Banos an der Violine und dem Pianist Itai Navon. Während das Konzert mit seiner Vielzahl an Instrumenten oft wie ein Meer die Klangmasse wälzt, war dieses Trio eine sehr präzise Konstellation, in der die musikalischen Themen sich aus klarer Verortung ineinander verschraubten. Drei unterschiedliche und doch sich ergänzende Charaktere, die sich einander kunstvoll die Bälle zuspielten.

Im nächsten musikalisch dargebotenen Akt wurde Olivier Messiaen (1908–1992): 2 Sätze aus „Quatuor pour la fin du temps“, Louange à l’Éternité de Jésus (Cello, Assif Binness und Klavier, Itai Navon), Abîme des oiseaux (Parisa Saeednezhad, Klarinette solo) gespielt.

Assif Binness, Itai Navon, Margarita Broich

Leider wirkte die geschichtliche Einordnung der musikalischen Entstehungsgeschichte im deutschen Gefangenenlager, vorgetragen durch die Schauspielerin Margarita Broich, angesichts der aktuellen Ereignisse stark impertinent.

Besänftigen tat darauf gleich die letzte Darbietung, bevor es in eine 20-minütige Pause ging. Ein herausragendes Klavier Trio a- Moll, improvisiert mit dem Cellisten Assif Binness am Cello, Georgios Banos an der Violine und dem Pianisten Itai Navon.

Das gediegene und trotzdem hippe Publikum wurde souverän, schnell und freundlich an der Bar bedient. Die Stimmung war entspannt und lud zu Gesprächen mit Fremden ein.

Im zweiten Teil wurde es mit der AnTasten-Improvisation beinahe hypnotisch mit Bowrain, ein slowenischer Komponist, Pianist und Musikproduzent.

Bowrain

Die Visionen in einem Gewächshaus mit innovativen Ansätzen und dem Brückenschlag zu einem multimedialen Konzerterlebnis der Zukunft, beginnen erfolgreich zu gedeihen.