Die kanadische Generalgouverneurin, Ihre Exzellenz Mary May Simon eröffnet die Frankfurter Buchmesse | 2000 Unternehmen aus 80 Ländern sind in den Messehallen präsent | Über 300 Autor‘innen stehen im Rampenlicht | Ehrengast Kanada mit erstem hybriden Pavillon | Themenschwerpunkt „Wie wollen wir leben?“ | Inter- nationale Branchenleader‘innen im Fachprogramm „Frankfurt Studio: Inside Publishing”
2000 ausstellende Unternehmen aus 80 Ländern haben sich unter dem Motto „Re:connect — Welcome back to Frankfurt” in Frankfurt eingefunden. Über 300 internationale Autorinnen werden in den kommenden Tagen im Rampenlicht stehen und über ihre neuen Romane und Sachbücher, über Debüts, Lyrik oder Reportagen diskutieren. 2000 Medienvertreter’innen aus aller Welt werden über das Geschehen in den Messehallen berichten. „Der Wunsch nach persönlicher Begegnung bringt in diesem Jahr wieder die internationale Buch- und Verlagswelt in Frankfurt zusammen. Die 73. Frankfurter Buchmesse rückt eine Branche in den Mittelpunkt, die sich in der Pandemie als resilient, Kreativ und innovativ erwiesen hat.
Back to business heißt jedoch noch nicht back to normal: Die Frankfurter Buchmesse wird in diesem Jahr anders aussehen, als wir sie kennen. Trotz der unsicheren Ausgangslage haben sich viele Aussteller’innen und Fachbesucher’innen für eine Teilnahme an der Frankfurter Buchmesse entschieden. Für alle, die in diesem Jahr nicht reisen können, haben wir mit der Frankfurt Conference und den Masterclasses im Vorfeld der Messe und mit „Frankfurt Studio — Inside Publishing“ während der Messetage ein starkes, digitales Fachprogramm im Angebot, in dem viele Branchenleader’innen zu Wort kommen“, sagte der Direktor der Frankfurter Buchmesse, Juergen Boos, bei der Eröffnungspressekonferenz.
„Wir haben mit der Pandemie einen der größten Stresstests der Geschichte souverän bestanden. Verlage, Buchhandlungen und die Buchlogistik haben mit großem Einsatz und Nähe zu den Kund’innen sichergestellt, dass Bücher auch in herausfordernden Zeiten zu den Menschen kamen“, sagte Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, heute bei der Pressekonferenz zur Eröffnung der Frankfurter
Buchmesse. „Social distancing wurde nicht zu Distanz zum Buch. Die Menschen haben die Zeit in den eigenen vier Wänden genutzt, um öfter zu lesen. Das Buch erfüllt in herausfordernden Zeiten wichtige Bedürfnisse: Es gibt Antworten auf drängende Fragen — fundiert und in überschaubarem, abgeschlossenem Format. Es weitet den Blick, es eröffnet neue Welten und zeigt uns andere Lebenswürfe“, führte die Vorsteherin aus.
Die Durchführung der 73. Frankfurter Buchmesse wurde ermöglicht durch die großzügige finanzielle Unterstützung aus dem Programm NEUSTART KULTUR der Bundesregierung. „die Pandemie hat existentielle Auswirkungen auf die ganze Messebranche, insofern freuen wir uns, dass die Frankfurter Buchmesse als eine der ersten internationalen Buchmessen wieder stattfinden kann, wenn auch in diesem Übergangsjahr unter veränderten Vorzeichen.
2021 wird die Frankfurter Buchmesse durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien aus Mitteln des Programms NEUSTART KULTUR substantiell gefördert. Dadurch konnten wir unseren ÄAussteller’innen Planungssicherheit gewährleisten. Ein Großteil der Fördersumme ist darüber hinaus in die Umsetzung des Gesundheitskonzeptes, Entwicklung und Weiterentwicklung nachhaltiger Digitalisierungsmaßnahmen und in die Unterstützung der Teilnahme der ÄAussteller’innen/Besucher’innen geflossen, bzw. ist dafür vorgesehen”, sagte Juergen Boos.
Im Anschluss an die Pressekonferenz konnten Medienvertreter‘innen den Ehrengast-Pavillen im Forum, Ebene 1 vorab besichtigen. Er wurde am Dienstagabend offiziell von der kanadischen Generalgouverneurin, Ihrer Exzellenz Mary May Simon eröffnet: Besucher‘innen erwartet ein Parcours durch eine Installation, die mit den Elementen kanadischer Landschaft spielt — Wasser, Licht, Mineralien, Erde, Gebirge, Luft. Der Pavillon, zu dem es in diesem Jahr erstmalig auch ein virtuelles Pendant gibt, führt die Kreativität und Vielfalt der kanadischen Literatur- und Kulturszene vor Augen. Insgesamt 60 kanadischen Autor’innen und Nlustrater’innen gestalten das kanadische Literaturprogramm — darunter acht herausragende Literat’innen, die Kanada in diesem Jahr vor Ort in Frankfurt vertreten werden: Michael Crummey, Michel Jean, Dany Laferri£re, Catherine Mavrikakis, Paul Seesequasis, Vivek Shraya, Kim Thüy und Nancy Vo. Neben Lesungen und interaktiven Formaten dieser acht Künstler’innen auf dem Messegelände werden über 50 Autor’innen an einer Vielzahl virtueller Veranstaltungen teilnehmen; dies beinhaltet auch virtuelle Auftritte von Margaret Atwood und Josephine Bacon bei der Eröffnungsfeier.
Das Programm bildet nicht nur die Größe des Gastlandes, sondern auch seine kulturelle, sprachliche und traditionelle Vielfalt ab. Unter dem Motto Singular Plurality werden die Themen „Sprache und Kultur”, „Indigene, politische und soziale Fragen“, „Raum und Territorien“, „Kinder- und Jugendliteratur“, „Frauen in der Literatur“, „LGBTQ2-Perspektiven“ und „Umwelt“ behandelt. Die „Books on … Canada“ Ausstellung im Ehrengast-Pavillon zeigt knapp 400 Neuerscheinungen zu Kanada aus 165 Verlagen.
Am 20. Oktober präsentierte der Ehrengast die „Canada Night“ in der Festhalle — ein Abend mit literarischen Diskussionsrunden. an denen ÄAutor’innen und Ilustrator’innen sowohl virtuell aus der Ferne als auch vor Ort auf der Bühne teilnehmen werden.