2. Flashmob gegen die Insolvenz

Kulturschaffende und Freiberufler der Veranstaltungsbranche gingen am Samstag, den 15. August 2020, auf dem Kölner Roncalliplatz erneut symbolisch zu Boden.

Am Samstag gingen in Köln rund 50 Künstler und Unternehmer aus dem Kultur- und Veranstaltungsbereich erneut wortwörtlich und symbolisch zu Boden.
Die Initiative „ARTensterben – Kulturbetrieb am Boden“ sorgte am Samstag mit ihrer 2. Aktion auf dem Roncalliplatz erneut für Aufmerksamkeit und Beklommenheit bei Passanten. In einem 10-minütigen „Die-In“ wurde auf die zunehmende Insolvenzwelle und Existenzangst in der Branche hingewiesen. Während der Aktion wurden betroffene Berufe der rund 150 Gewerke verlesen. Gleichzeitig wurden Umrisszeichnungen der liegenden Körper aufgemalt, in die die existenzbedrohten Teilnehmer nach Aktionsende ihre Berufe schrieben.
Neben Unternehmern, Künstlern und Musikern aus ganz NRW, nahm auch die Spitzenkandidatin der Wählergruppe GUT Köln, Karina Syndicus, an der Aktion teil. „Nach vielen Unsicherheiten über die Rettungspakete, welche die freischaffenden Künstler eher stiefmütterlich behandelt haben, wäre echte Hilfe von Nöten, damit wir weiterhin Kultur schaffen und eine diverse vielfältige Kunstlandschaft pflegen können.“

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Als staatlich anerkannter Diplomclown weiß Syndicus, wovon sie spricht. „Ich finde die Schutzmaßnahmen sehr wichtig und richtig. Allerdings benötigen wir Künstler weiterhin finanzielle Hilfe. Uns in Hartz IV und Weiterbildungsmaßnahmen zu schicken ist eine Farce. Wir tragen ja keine Schuld daran, unseren Beruf nicht ausüben zu können.“ Von Unternehmerseite erhielt die Aktion auch Unterstützung durch die Organisatoren der Nordrhein-Westfälischen Landesdemonstration von Alarmstufe Rot, einem Bündnis von Initiativen und Verbänden der Veranstaltungswirtschaft. Christophe „Murphy“ Colbeau richtete im Anschluss einen flammenden Appell an die Politik, endlich passende Hilfen zum Erhalt der Arbeitsplätze in der Branche zu schaffen, „solange wir alle die Bürde tragen, zum Schutz der Bevölkerung nicht arbeiten zu dürfen.“

Innerhalb der Branche forderte Colbeau mehr Zusammenhalt, um zielführende Dialoge mit der Poltik zu erreichen.
Hinter der Initiative „ARTensterben – Kulturbetrieb am Boden“ und der Flashmob-Aktion stehen Markus Schulze (Fotograf und Dozent) und Michaela Auerswald (Eventmanagerin) von DIE Fotowache. Beide sind ebenfalls seit März von den Veranstaltungsbeschränkungen
und massiven Auftragseinbrüchen betroffen. Die erste Aktion auf dem Roncalliplatz fand am 18.07.2020 statt. Weitere sollen folgen.

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