smARTplaces INNOVATION in Culture Internationale Konferenz im Rahmen des EU-Projektes

smARTplaces INNOVATION in Culture Internationale Konferenz im Rahmen des EU-Projektes

Nicht nur die Kunst hat das Moment der Digitalisierung in ihre DNA übernommen, auch die Institutionen der Kultur beginnen sichtbar disruptive Wege einzuschlagen, um innovative Prozesse zu fördern. Die Konferenz  smARTplaces | INNOVATION in Culture untersucht Möglichkeiten aber auch Notwendigkeiten digitaler Erneuerung innerhalb der Kultur und stellt das Audience Development in den Fokus. Über die Dauer der Konferenz wird innerhalb eines Barcamps die Erarbeitung eines Manifest für „smart places“ in der Kultur begonnen, das die Bedürfnisse der Kulturinstitutionen formuliert und innerhalb der kommenden zwei Jahre verabschiedet werden soll. 

Innovation Talks, Experience-Flights, Fishbowls sowie verschiedene Workshop-Formate greifen über zwei Tage Themen der Kulturarbeit im 21. Jahrhundert auf: Wer sind unsere BesucherInnen, wie erfahren wir mehr über sie und was dürfen wir überhaupt über sie wissen, um als Kulturinstitutionen die Korrektiv-Funktion gegenüber der gesellschaftlichen Entwicklung nicht zu verlieren? Von welcher Relevanz sind Technologien wie Game, Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) für den Dialog mit den BesucherInnen und welche Szenarien – im Hinblick auf Artificial Intelligence (AI) – kündigen sich in den kommenden Jahren an? Von Design Thinking in Arbeitsprozessen bis hin zum Change-Management der institutionellen Struktur will die Konferenz die Kulturinstitution in ihrer Entwicklung zum „Erlebnisort Museum“ begleiten.

Es sprechen u.a. Dr. Christian Ulrik Andersen (Aarhus University), Alain Bieber (nrw Forum, Düsseldorf), Prof. Björn Bohnenkamp (Karlshochschule University Karlsruhe), Lourdes Fernandez (Azkuna Zentroa Bilbao), Michela Magas (Music Tech Fest/ „European Woman Innovator of the Year 2017”), Prof. Jivka Ovtcharova (KIT University Karlsruhe), Oliver Rack (Open Government Partnership Deutschland), Margit Rosen (ZKM | Karlsruhe), Paula Susaeta (Mapfre Foundation, Majadahonda/ Spain), Dominika Szope (ZKM | Karlsruhe), Prof. Peter Weibel (ZKM | Karlsruhe) und Prof. Martin Zierold (Hochschule für Musik und Theater, Hamburg)

 

Sektionen der Konferenz

Die Sektion „Do we need a manifest for smart places in culture?“ erarbeitet in Form eines Barcamps über die zwei Tage der Konferenz ein Lastenheft, das Bedürfnisse, Fragestellungen und Erwartungen von Kulturinstitutionen formuliert. Der Prozess ist ergebnisoffen angelegt, um aufbauend auf den Anforderungen der beteiligten Institutionen eine Vorlage zu entwickeln, die im weiteren Verlauf verabschiedet werden kann. Das „Manifest in progress“ ist jederzeit – gemäß des „Open Data“-Grundsatzes – einsehbar.

Die Sektion „Who is the audience?“ wirft Fragen nach den heutigen Zielgruppen und einer adäquaten Segmentierung von potentiellen und bestehenden Museumsbesuchern auf. Wie gelangt man zu einer genaueren Adressierung der potentiellen Besucher und wie ist mit den erhobenen Daten umzugehen? Kann sich Kultur einen Umgang mit Daten leisten, wie er uns heute vom Kommerz vorgelebt wird und dabei ihre Korrektiv-Funktion gegenüber der gesellschaftlichen Entwicklung bewahren?

Nicht nur im Hintergrund eröffnen Technologien zahlreiche Möglichkeiten: „Culture goes tech“ („new technologies – new scope“) zeigt – aus verschiedenen Perspektiven –  wie mit Games und der Idee der Gamification, mit AR und VR, Elemente des Entertainments Einzug in den Kulturbetrieb halten und eine neue spannende Weiterentwicklung erfahren. Es ist lediglich eine Frage der Zeit, wann AI-Anwendungen beginnen, in den Kulturinstitutionen eine sichtbare Rolle zu spielen.

„Digital (Re)sources“ verlässt den Bereich der Anwendung und blickt auf die Kunst und ihren Umgang mit dem Digitalen. Wie hat sich die Kunst die aufkommenden digitalen Möglichkeiten zunutze gemacht, sie geformt und sich zugleich an ihnen „abgearbeitet“? Was kann diese Entwicklung der Kunst für den Besucher bedeuten und wie kann sie womöglich den Institutionen selbst helfen, Kultur im weitesten Sinne in die Gesellschaft zu tragen? Mitunter stellt sich die Frage, ob die Kulturinstitution in Zukunft die Form einer digitalen Plattform annehmen wird.

Vor dem Hintergrund eines von der EU geförderten und auf Transparenz ausgelegten Projekts, stellen  smARTplaces-Partnerin der Sektion „smARTplace experiences“  Ihre Projekte und Erfahrungen des letzten Jahres vor.

Prozessveränderungen innerhalb der Institutionen sind im Zuge der digitalen Transformation wie Disruption ein unverzichtbares Element der

Entwicklung. In Form von Workshops und Seminaren werden Grundlagen von „Design Thinking“ für den praktischen Kulturbetrieb, wie auch übergreifend, das Thema „Change Management“ einen nicht zu vernachlässigenden Beitrag innerhalb der Konferenz einnehmen.