Einzigartige Langzeit-Foto-Dokumentation zu Kultur in Zeiten von Corona – Reiner Pfisterer, „Die Rückkehr der Musik“ – viertes Postkarten-Set erscheint
Die Pandemie hat unser aller Leben von Grund auf verändert. Doch eine Branche war besonders hart betroffen: die Kultur! Von Beginn an, seit dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 hat der Fotograf Reiner Pfisterer diesen Transformationsprozess in relevanter und faszinierender Bilderfülle für die Nachwelt festgehalten. Für Die Rückkehr der Musik hat er bundesweit deutlich über 200 Konzerte, Proben und Videodrehs besucht, vom Ständchen im Seniorenheim-Garten über Live Streams bis hin zu analogen Veranstaltungen. Rock, Klassik, Jazz, Indie, Chormusik, Schlager – alle Genres sind dabei.
Diese Vielfalt ist zuallererst Ausdruck von Pfisterers Liebe zur Musik. Gleichzeitig zeugt sie von dem umfassenden Netzwerk, das er sich in 30 Jahren Musikfotografie aufgebaut hat. Das Ergebnis: ein umfassendes visuelles Zeugnis vom Überlebenswillen der Kultur in Krisenzeiten. Denn im Fokus der Aufnahmen standen nicht nur die Aufführungen selbst, sondern vor allem auch die oft geradezu surrealen Bedingungen, unter denen gespielt und geprobt wurde.
Ermöglicht wurde das Staunen machende Langzeitprojekt von Reiner Pfisterer auch durch eine Kooperation mit dem Pop-Büro Region Stuttgart, unterstützt wird es vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. In der Förderung inbegriffen ist die Postkarten-Edition Die Rückkehr der Musik, die in attraktiv aufbereiteten Sets mit jeweils 15 Motiven eine Best-of-Auswahl der vergangenen Kulturmonate präsentiert, kostenlos zum Mitnehmen ausgelegt in Kultureinrichtungen in ganz Deutschland. Jetzt erscheint das mittlerweile vierte Set, das wir Ihnen gerne zuschicken. Kurzes Signal genügt.
Darüber hinaus ist Die Rückkehr der Musik bald auch im Großformat zu erleben! Von Dienstag, 21. September bis Donnerstag, 30. September 2021 lädt das Pop-Büro ein zur Work-in-progress-Foto-
Die Rückkehr der Musik: Das Projekt.
Ebenso erhellend wie bedrückend, bewundernswert wie verrückt: Reiner Pfisterers Langzeit-Foto-Projekt Die Rückkehr der Musik stellt ein Zeitzeugnis im besten Sinne dar. Einen in dieser Dimension und Ambition einmaligen Bilderschatz zur Kultur und ihren Aufführungsbedingungen in Zeiten der Pandemie, vor allem aber eine Verbeugung vor den Künstlerinnen und Künstlern, die ihrem Beruf nachgehen – und dem Publikum, das ihnen die Treue hält.
Mittlerweile hat der Ludwigsburger Fotograf weit über 200 Kultur-Events und Proben in ganz Deutschland festgehalten, die meisten von Profis, doch immer wieder richtet er den Blick auch auf musikbegeisterte Amateure.
Geboren wurde das Projekt im Frühjahr 2020 aus der ganz persönlichen Betroffenheit des renommierten Musikfotografen. Das erste Bild – ein Geburtstagsständchen im Garten eines Esslinger Seniorenheims, dargeboten von zwei Musikern des Stuttgarter Kammerorchesters – war die Initialzündung. Pfisterer wurde schlagartig bewusst, dass er diese unbegreiflichen Momente fotografisch begleiten wollte, ja, musste: „Seit 30 Jahren profitiere ich davon, dass Künstler und Veranstalter mir die Möglichkeit geben, meine Arbeit zu machen. Jetzt ist die Zeit etwas zurückzugeben.“
Pfisterer, seit Jahrzehnten tief in der deutschen Musikszene verwurzelt, legte einfach los – und hatte das Glück, sehr rasch einen idealen Partner zu finden: das Pop-Büro Region Stuttgart. Gemeinsam entwickelte man im Sommer 2020 die Idee, eine repräsentative Foto-Auswahl in einem Postkarten-Set zu veröffentlichen. Das erste Set mit 15 Motiven erschien im September 2020 in einer Auflage von 5.000 Stück. Finanziert vom Pop-Büro, wurde es kostenlos in Kulturorten, im Einzelhandel und in der Gastronomie ausgelegt. Parallel gesteigert wird die Sichtbarkeit über den Instagram-Kanal @rueckkehrdermusik, wo jeden zweiten Tag ein neues Motiv die Serie erweitert.
Im Herbst 2020 stieg das Land Baden-Württemberg mit einer Förderung für weitere drei Sets ein. Set 2 erschien im Dezember 2020. Es endete mit einem Foto, aufgenommen am Vorabend des harten Lockdowns ab November 2020 in der Staatsoper Stuttgart. Doch Pfisterer machte weiter! Den ganzen Winter lang, ohne Publikum, bei über 60 Streaming-Konzerten. Zugleich begann er, die Serie auf das gesamte Bundesgebiet auszuweiten und war unter anderem bei den Fantastischen Vier in Hamburg und bei Kurt Dahlke in Düsseldorf zu Gast. Für das im April 2021 erschienene dritte Postkarten-Set bediente er sich deshalb augenzwinkernd bei einem Songtitel der Band Tocotronic: „DIGITAL IST BESSER“.
Jetzt ist auch das 4. Set verfügbar, das Pfisterer unter das Motto der Berliner Band Ton Steine Scherben stellte „WENN DIE NACHT AM TIEFSTEN IST, IST DER TAG AM NÄCHSTEN“. Das erste Bild zeigt das Impfzentrum in der Stuttgarter Liederhalle im März 2021. Für Pfisterer ein Wendepunkt in seiner Serie. „Es ist zwar auf den ersten Blick schockierend, dass Konzertsäle nun für Impfungen genutzt wurden. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass das tiefste Tal nun durchschritten sei und es wieder aufwärts gehen würde“. Genau diesen Geist versprühen die neuen 15 Motive. Hoffnung und Aufbruch zurück zur Normalität inklusive der Rückkehr des Publikums.
Ob der Aufwärtstrend tatsächlich weitergeht, ist zu diesem Zeitpunkt noch offen. Für Pfisterer steht aber fest: „Ich werde fotografieren, bis wieder 15.000 Menschen gemeinsam in der Stuttgarter Schleyerhalle feiern werden. Dann haben wir die Pandemie hinter uns gelassen.“ Entsprechend viel war er in den letzten Wochen unterwegs – beispielweise in der Hamburger Elbphilharmonie beim Konzert von Dave Longstreth mit stargaze, bei WiebuschBosseUhlmann im Münchner Olympiastadion oder bei Campino und Kuddel auf dem Stuttgarter Killesberg. Bei allen Reisen durch die Republik bleibt jedoch Baden-Württemberg das Zentrum der Serie.
Die Rückkehr der Musik ist eine Kooperation zwischen dem Pop-Büro Region Stuttgart und dem Fotografen Reiner Pfisterer. Gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Kultur Baden-Württemberg.
Über Reiner Pfisterer
Reiner Pfisterer, geboren 1967 im württembergischen Bietigheim, ist schon seit den 90-er Jahren einer der etabliertesten deutschen Musik-und Festival-Fotografen. Er arbeitete für alle wichtigen Musikmagazine und exklusiv für Bands wie Metallica, Amy McDonald, The Queens of the Stone Age oder Die Toten Hosen. Kultur und vor allem die Kulturmenschen betrachtet er dabei niemals isoliert – mit seinen Bildern will er immer auch gesellschaftliche und soziale Anliegen transportieren. Im Jahre 2019 wurde er für seine Verdienste um die Fotografie in die Deutsche Gesellschaft für Photographie berufen.
Mit welcher Geduld und Passion er die Kultur begleitet, belegen zwei Fotobände und echte Herzensprojekte: seine Langzeitbeobachtung des Stuttgarter Kammerorchesters, das er 10 Jahre lang auf Tourneen in 16 Ländern weltweit begleitete, und die Hommage an die inklusive Brenz Band, deren Motto für die pure Lust an der Musik steht, die auch Reiner Pfisterer antreibt: „Wir spielen euch in Grund und Boden.“