Zeltweg, ÖSTERREICH – Vor einigen Jahren hatten Kunstflug- und Stuntpilot Dario Costa und Flying Bulls-Pilot Mirko Flaim eine Idee: Drei Flugmodi – Flugzeug, Helikopter und Fallschirmspringen – auf völlig neue Weise synchronisiert. In Zeltweg, Österreich, wurde dieser Funke am Freitag und Samstag Wirklichkeit, als das Duo zusammen mit anderen Flugexperten und Fans auf der AIRPOWER22 Airshow das Red Bull Aerobatic Triple enthüllte, ein Display, das so vielfältig und komplex ist, dass es praktisch eine Flugshow ist an sich.
Im Mittelpunkt der Leistung stand Costa, der dasselbe Zivko Edge 540-Flugzeug flog, das er für ein Rekordprojekt im Jahr 2021 namens Tunnel Pass sowie beim Red Bull Air Race geflogen war. In der Zwischenzeit übernahm Flaim das Steuer der BO-105 der Flying Bulls, des einzigen Hubschraubertyps, der für Kunstflüge zugelassen ist, und das Red Bull Skydive Team führte Präzisionsflüge in Wingsuits durch, wobei die drei Flugformen ineinander verschlungen wurden, während sie sich durchschlängelten und rollten Himmel.
Costa vergleicht die einzelnen Elemente mit Instrumenten eines Orchesters, die in perfekter Kombination eine noch größere Wirkung erzielen. Er fügt hinzu: „Der anspruchsvollste Teil ist die Arbeit innerhalb des ‚Orchesters‘, wobei man nicht nur auf sich selbst und seine eigene Darbietung schaut, sondern darauf, wie Ihre Darbietung den anderen helfen kann. Alle Teile sind synchron, sie verschmelzen miteinander.“
Hinzu kamen weitere Fallschirmspringer und Flugzeuge, und die Teilnehmer planten und trainierten in Österreich und Slowenien über einen längeren Zeitraum, um jeden Ton genau richtig zu machen. Ausschlaggebend für die Bemühungen war das Know-how von The Flying Bulls, einer Gruppe von außergewöhnlich erfahrenen Piloten und Luftfahrtprofis, die im Salzburger Hangar-7 ansässig sind.
„Die gesamte Crew besteht aus Profis mit unglaublicher Erfahrung“, erklärt Costa. „Was wir versuchen, ist nicht nur zu unterhalten, sondern auch aufzuklären und zu inspirieren.“
Das Kunststück Tunnel Pass von Costa am 4. September 2021 war ebenfalls mehr als ein Jahr in der Entwicklung und erforderte ein Team von Experten zur Vorbereitung und Durchführung. In einem Autotunnel außerhalb von Istanbul in der Türkei gelang dem damals 41-Jährigen zunächst ein heikler Start innerhalb der Mauern. Dann flog er mit punktgenauer Präzision seinen Einsitzer durch enge Engstellen, blitzte in einer äußeren Lücke auf und durchquerte einen zweiten Tunnel mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 303,8 km/h. Niemand war jemals mit einem Flugzeug durch einen Tunnel – oder Untergrund – geflogen, und die Luftfahrt stellte nicht nur einen Guinness-Weltrekord auf, sondern wurde auf Video viral.
„In der Luftfahrt haben wir die Chance, etwas zurückzugeben, daher sind Erfolge wie der Tunnelpass und das Red Bull Aerobatic Triple für mich ein Grund zur Freude“, sagt Costa. „Ich hoffe, wir haben die Menschen da draußen dazu inspiriert, weiterzumachen und zu versuchen, ihre eigenen Träume in die Realität umzusetzen.“
