Hahn auf, Glas drunter – aaah! Erfrischendes Trinkwasser von bester Qualität fließt aus den Leitungen in deutschen Haushalten. Einer der Gründe für die gute Situation ist das hohe Grundwasservorkommen hierzulande. Es bildet sich aus Niederschlägen, die versickern. Auf seinem Weg in die Tiefe wird das Wasser durch Erdschichten auf natürliche Weise gefiltert. Dabei werden unerwünschte Stoffe wie beispielsweise Mikroplastik entfernt. Doch diese von den Verbrauchern gewohnte und geschätzte hohe Wasserqualität ist längst keine Selbstverständlichkeit. Wie daran gearbeitet wird, zeigt ein Beispiel aus dem Nordwesten Niedersachsens.
Laut Experten muss die öffentliche Wasserversorgung Vorrang behalten
Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) versorgt täglich mehr als eine Million Menschen mit Trinkwasser. Das Gebiet erstreckt sich vom Dollart im Norden bis zum Dümmer im Süden und umfasst auch vier der sieben Ostfriesischen Inseln. Gemessen an der Fläche ist der Verband damit Deutschlands größter Wasserversorger. Damit das Trinkwasser aus dem Wasserhahn immer den hohen Anforderungen der deutschen Trinkwasserverordnung entspricht, werden in allen 15 Wasserwerken täglich und an verschiedenen Stellen Proben genommen und analysiert. „Das Wasser aus der Leitung muss jederzeit trinkbar sein und höchsten Anforderungen genügen – das ist nicht nur der gesetzliche Anspruch, sondern auch unser Selbstverständnis“, betont Egon Harms, Leiter des Bereichs Wasserwirtschaft und Qualitätsüberwachung. Der Klimawandel werde Wasserressourcen noch stärker unter Druck setzen. Umso wichtiger sei es, dass die öffentliche Wasserversorgung, ihre Qualität und Sicherheit Vorrang habe.
Das Grundwasser schützen – anstatt es später mühsam aufzubereiten
Egon Harms ist wichtig, dass die hohe Trinkwasserqualität nicht durch eine technisch aufwendige Aufbereitung hergestellt wird, sondern dass man bereits im Vorfeld dafür sorgt, dass das Grundwasser nicht belastet wird. So gilt es beispielsweise, die Böden vor Überdüngung zu schützen. Der OOWV arbeitet deshalb mit vielen Landwirten zusammen, um Nitratmengen zu reduzieren. Doch auch Abbauprodukte von Pflanzenschutzmitteln müssen vermieden werden. Mehr Infos zum Thema gibt es unter www.oowv.de sowie in einem Youtube-Video. „Vorsorge ist besser als aufwendige Aufbereitung, deshalb unternehmen wir große Anstrengungen, um den Eintrag der unerwünschten Stoffe in unser Wasser zu unterbinden“, so Egon Harms. Dazu gehören Kooperationen mit Landwirten, der Ankauf von Flächen, das Verbot der Nutzung von Pflanzenschutzmitteln sowie die Aufforstung und Unterstützung des ökologischen Landbaus.