ERHÖHTE BRANDGEFAHR BEI E-AUTOS?

ERHÖHTE BRANDGEFAHR BEI E-AUTOS?

Täglich brennen in Deutschland im Schnitt etwa 40 Autos – entgegen vieler Gerüchte überwiegend Benziner oder Diesel. Foto: djd/www.DEVK.de/Stephan Dinges - stock.adobe.com

Umfrage: So schätzen die Deutschen die Sicherheit der Stromer ein

Die Anzahl der Neuzulassungen von Elektroautos in Deutschland steigt rasant. Dem Kraftfahrt-Bundesamt zufolge wurden 2021 über 681.000 Pkw mit einem „E“ im Kennzeichen erstmals angemeldet. Das sind gegenüber dem Vorjahr 62,3 Prozent mehr Plug-in-Hybride und sogar 83,3 Prozent mehr reine Elektro-Pkw. Die Skepsis gegenüber der neuen Technik schwindet allmählich. Doch weiter halten sich Gerüchte, batteriebetriebene Autos würden schneller in Brand geraten.

Stromer brennen ebenso selten wie andere Autos

Das bestätigt eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag der DEVK. So gehen 49 Prozent der über 18-Jährigen davon aus, dass Brände bei Elektroautos häufiger vorkommen als bei Dieseln oder Benzinern. Doch stimmt das? Der Kölner Anbieter versicherte 2021 fast 50.000 Elektro- und Hybrid-Autos, verzeichnete in diesem Jahr aber keinen einzigen Brand eines strombetriebenen Pkws. Auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) schätzt das Risiko moderat ein. „Aus unseren Statistiken gibt es bisher keinerlei Hinweise, dass Elektrofahrzeuge häufiger brennen als Autos mit Verbrennungsmotor“, sagt Alexander Küsel, Leiter der GDV-Schadenverhütung.

Häufig entstehen Autobrände, indem Kraftstoff oder Öl austritt und auf heiße Autoteile gelangt. Diese Brandursache ist beim E-Auto praktisch ausgeschlossen. Aber welche Faktoren erhöhen das Brandrisiko von E-Autos? Hier tippen 37 Prozent der Deutschen auf das Alter der Batterie, 35 Prozent auf Produktionsmängel und 32 Prozent auf einen Unfall als Auslöser. Auch der Ladevorgang wird tendenziell als gefährlich eingeschätzt. „Eine Analyse nationaler und internationaler Studien zu Lithium-Ionen-Akkus zeigt, dass vor allem der Ladevorgang, Tiefenentladung und Beschädigungen zum Batteriebrand führen können“, erklärt DEVK-Schadenspezialist Nils Büker.


Um gezielt die E-Fahrzeuge von Tesla, VW, Mercedes, BMW & Co. reparieren zu können, werden die Mitarbeitenden der Fachbetriebe speziell geschult.
Foto: djd/www.DEVK.de/Jürgen Naber

Brand bei E-Autos schwerer zu löschen

Ein Problem bei Elektroautos ist allerdings, dass ein Brand schwerer zu löschen ist als bei herkömmlichen Fahrzeugen. Aufgrund der chemischen Reaktion innerhalb der Batterie brennen sie deutlich länger und heißer. Sollte es wirklich zu einem Brandschaden kommen, greift die Kaskoversicherung. Generell ist eine regelmäßige Wartung des E-Autos in einem Fachbetrieb unerlässlich. Beim Kölner Versicherer können Kundinnen und Kunden eine Werkstattbindung vereinbaren und damit 15 Prozent Beitrag sparen – Informationen hierzu gibt es unter www.devk.de. Immer mehr Partnerbetriebe schulen ihr Personal und statten sich neu aus, um gezielt E-Fahrzeuge warten und reparieren zu können. Davon sind etwa 70 Prozent Markenwerkstätten der Hersteller.

E-Autos haben bei den Deutschen den Ruf, öfter als Diesel oder Benziner von Bränden betroffen zu sein. Statistisch gibt es dafür allerdings keine Hinweise.
Foto: djd/www.DEVK.de/YouGov