Bahn-Weltcup 2018 in Berlin! Zwischen dem 30. November und dem 02. Dezember 2018 steigen sind die besten Bahnradfahrer der Welt im Berliner Velodrom am Start. 40 Nationen und elf Track-Teams haben für den dritten Bahn-Weltcup der Saison vom 30. November bis 2. Dezember im Berliner Velodrom gemeldet. Neben zahlreichen Welt- und Europameistern sind mit Miriam Welte (Kaiserslautern), Tianshi Zhong (China), Katie Archibald, Laura Kenny (beide Großbritannien), Elis Ligtlee (Niederlande), Lasse Norman Hansen (Dänemark), Ed Clancy, Philip Hindes, Jason Kenny (alle Großbritannien) sowie Elia Viviani (Italien) zehn Olympiasieger am Start.„Das ist wirklich ein Top-Feld – fast wie bei einer WM“, sagte Organisationschef Burckhard Bremer bei einer Pressekonferenz im Berliner Velodrom.
Der BDR reist mit Ausnahme des Ausdauer-Bereichs bei den Frauen in seiner stärksten Besetzung an. „Lisa Brennauer, Lisa Klein und Charlotte Becker sind direkt nach der Straßen-WM Ende September in die Bahn-Saison eingestiegen und benötigen methodisch zur weiteren Leistungsentwicklung eine Pause“, sagte Sportdirektor Patrick Moster. Sorgen gab es zuletzt auch um Anna Knauer. Die EM-Zweite von Glasgow im Ausscheidungsfahren klagte über Atemprobleme reist vorzeitig ab. Mit Lea Lin Teutenberg gibt es einen Neuling im Frauen-Elitebereich. „Ich starte am Sonntag im Madison zusammen mit Franziska Brauße“, verriet die 19-Jährige, die aus einer prominenten Radsport-Famile stammt.
Im Kurzzeitbereich der Männer wollen Timo Bichler, Stefan Bötticher und Maximilian Levy den Eindruck der eher schwächeren deutschen Teamsprint-Auftritte bei den Weltcups in St. Quentin-en-Yvelines und Milton/Kanada revidieren. „Ich habe gut trainiert, Wunderdinge sollten man aber nicht erwarten“, sagte Keirin-Europameister Stefan Bötticher. Im Kampfsprint zählt der Chemnitzer sicher mit den Favoriten, im Sprint peilt er eine Top-8-Platzierung an. Ex-Weltmeister Joachim Eilers startet über die 1000 Meter.
Bei den Frauen sieht es dagegen trotz des Karriereendes von Kristina Vogel im Moment gut aus. Neben der erfahrenen Miriam Welte (Kaiserslautern) drängen mit Pauline Grabosch (Erfurt) und Emma Hinze (Cottbus) zwei junge Fahrerinnen nach vorn, die in Berlin ihre gute Form bestätigen wollen. „Bei den Frauen ist im Gegensatz zu den Männern alles sehr stabil, da bin ich sehr optimistisch“, sagte Bundestrainer Detlef Uibel. „Hauptzielsetzung ist der Teamsprint, darüber erfolgt die Qualifikation für die Olympischen Spiele.“
Im Ausdauerbereich der Männer setzt Bundestrainer Sven Meyer im Vierer auf die bewährten Kräfte. Einerverfolgungs-Europameister Domenic Weinstein holte sich Mitte des Monats bei einer Rundfahrt in China noch die notwendige Form. Weltmeister Roger Kluge fuhr zusammen mit Partner Theo Reinhardt die Sixdays in London (3. Platz) und Gent (4.). „Berlin ist deshalb schon ein besonderes Rennen. Der Wettbewerb hat hier aber einen Charakter, da wir nur 30 und keine 50 Kilometer fahren. Aber es lief zuletzt schon ganz gut für uns“, sagte Kluge.
An den drei Tagen stehen 14 Entscheidungen (Sprint, Keirin, Teamsprint, Zeitfahren, Omnium, Madison, Mannschaftsverfolgung) im Programm. Zudem plant der fünfmalige Paralympics-Sieger Michael Teuber am Freitag einen Angriff auf den Stunden-Weltrekord in der Wettkampf-Klasse C1. Ein emotionaler Höhepunkt dürfte auch der Besuch der seit Juni querschnittgelähmten Kristina Vogel werden. Die zweifache Olympiasiegerin und elffache Weltmeisterin wird am Samstag als Radsportler des Jahres ausgezeichnet. Bei den Männern hat Umfrage-Sieger Maximilian Schachmann ebenfalls seinen besuch angekündigt.
Neben den deutschen Top-Fahrern richtet sich international der Fokus auf Großbritannien, die Niederlande und Australien. Bei den Sprintern sind die Top-6- der vergangenen WM am Start, darunter Weltmeister Matthew Glaetzer aus Australien. Der 26-Jährige ist der neue Dominator. In Apeldoorn holte sich der 26-Jährige erstmals die Krone in der Königs-Disziplin. In dieser Saison hat er bereits die ersten beiden Sprint-Weltcups gewonnen. Im Ausdauerbereich sind die vierfache Olympiasiegerin Laura Kenny (vormals Trott) – die erst im August 2017 Mutter wurde – , Lasse Norman Hansen aus Dänemark oder der Italiener Elia Viviani die Top-Stars. Beide wagen ähnlich wie Madison-Weltmeister Kluge aus Berlin seit Jahren den Spagat zwischen Straße und Bahn.
Weltcup-Aufgebot
Frauen Ausdauer
Franziska Brauße (1998 / Eningen / RSV Öschelbronn)
Tatjana Paller (1995/Starnberg/RSV Unna)
Laura Süßemilch (1997/ Aulendorf / RSC Biberach)
Gudrun Stock (1995 / München / RC Die Schwalben München)
Lea Lin Teutenberg (1999/Köln/WNT Rotor Pro Cycling Team)
Frauen Kurzzeit
Pauline Grabosch (1999 / Magdeburg / Team Erdgas 2012)
Emma Hinze (1997 / Hildesheim / Track Team Brandenburg)
Miriam Welte (1986 / Otterbach / 1. FV Kaiserslautern)
Männer Ausdauer
Felix Groß (1998 / Leipzig/Heizomat-rad-net.de)
Roger Kluge (1986 /Berlin / Mitchelton-Scott)
Theo Reinhardt (1990/Berlin / Heizomat – rad-net.de)
Leon Rohde (1995 / Wedel / Heizomat – rad-net.de)
Domenic Weinstein (1994 / Villingen-Schwenningen / Heizomat – rad-net.de)
Männer Kurzzeit
Timo Bichler (1999 / Burghausen/RV Dudenhofen)
Stefan Bötticher (1992 / Chemnitz / Chemnitzer PSV)
Joachim Eilers (1990 / Chemnitz/Chemnitzer PSV)
Maximilian Levy (1987 / Cottbus/Team Erdgas 2012)