Die Jury wählt in diesem Sinne Künstler*innen aus, die ihren Lebens- und Schaffensmittelpunkt in Deutschland haben und in der aktuellen Kunstszene Akzente setzen.
Die Auszeichnung ist in diesem Jahr mit einem Ankauf über 10.000 Euro und einem Festakt verbunden. Vorherige Preisträger*innen waren unter anderem Christine Streuli (2017), Bernhard Martin (2015),
Sergej Jensen (2013), Pia Fries (2009) und Gerwald Rockenschaub (2007).
Die Jury begründete die Entscheidung wie folgt:
„Tatjana Dolls Werke sind in ihrem lakonischen, direkten Zugriff auf die Welt hochaktuell. Ihre Gemälde beziehen sich auf Schlüsselwerke der Kunstgeschichte ebenso wie auf Superhelden, Waffen, Rennwagen oder Piktogramme. Es geht der Künstlerin weder um das einzelne Motiv, noch darum, Geschichten zu erzählen. Auch Farb- und Formwerte, ein subjektiver Gestus oder malerisches Konzept interessieren sie nicht. Ihr Ausgangspunkt sind Reproduktionen, digital oder analog, die heute unser Bild von Wirklichkeit formen. Die Malweise ist roh und direkt.
Flüssige Lackfarben mit aggressivem Glanz, die sie verwendet, lassen keine Tiefe zu. Deren Eigenschaft, unkontrolliert zu fließen, Pfützen, Blasen und Trübungen zu bilden, bezieht die Künstlerin in ihre Arbeit ein.“
„Ich wollte Malerei machen und dabei nicht das Klischee von Malerei bedienen, sondern malen, was da ist. Das darf respektlos, ja plump sein. Brutalität hat mich schon immer interessiert“, so Tatjana Doll über
ihre Malerei.
Jury
Prof. Valerie Favre, Künstlerin, Berlin
Prof. Katharina Grosse, Künstlerin, Berlin, und
Mitglied der Sektion Bildende Kunst der Akademie
der Künste, Berlin
Dr. Gabriele Knapstein, Leiterin Hamburger Bahnhof –
Museum für Gegenwart – Berlin
Dr. Thomas Köhler, Direktor der Berlinischen Galerie,
zugleich Vorsitzender der Jury und
Gerwald Rockenschaub, Künstler, Berlin