Stuttgart ab 7. Juli 2022 – Straßburg ab 24. September 2022 – weiter nach Saarbrücken…………..das nächste Pionierprojekt: Seit März 2022 unterwegs als erstes klimaneutrales Orchester in Deutschland, beschreitet das Stuttgarter Kammerorchester nun auch technisch innovative Wege – mit dem Augmented Reality-Projekt Resonanz. Im öffentlichen Raum, kostenfrei und zu jeder Tages- und Nachtzeit können sich Interessierte vom 7. Juli bis 26. August 2022 auf dem Stuttgarter Kleinen Schlossplatz per Smartphone in ein Kultstück der minimal music einklinken, Shaker Loops von John Adams.
Der Grundgedanke und auch der Ursprung von Resonanz ist die Verbindung, in diesem Fall 60 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Stuttgart und der Europastadt Straßburg. Entsprechend zieht Resonanz anschließend weiter, zunächst vom 24. September bis 31. Oktober 2022 nach Straßburg auf den Platz vor dem Palais de Justice (Quai Finkmatt) und darauf nach Saarbrücken (Termin wird in Kürze bekannt gegeben). Weitere Stationen in Europa sind in Planung.
Stuttgarter Kammerorchester lädt mit immersivem Resonanz-Projekt im öffentlichen Raum zum Spielen ein
Zum 60-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft der Landeshauptstadt Stuttgart mit der Europastadt Straßburg hat das Stuttgarter Kammerorchester (SKO) ein neues Projekt entwickelt. Resonanz ist eine einzigartige Installation mit Musik, Kunst und Animation in einer Augmented Reality und stellt einen Ort der Begegnung und interaktiven Erfahrung für alle Menschen dar. Der Start ist in Stuttgart, mit einem Live-Konzert am Donnerstag, 7. Juli 2022 um 17:30 Uhr auf dem Kleinen Schlossplatz. Von dort aus wandert das Projekt vom 24. September bis 31. Oktober 2022 nach Straßburg auf den Platz vor dem Palais de Justice (Quai Finkmatt). Dort ist die feierliche Eröffnung mit dem Stuttgarter Kammerorchester für den 25. September 2022 geplant. Der Termin für die nächste Station in Saarbrücken wird in Kürze bekannt gegeben. Weitere Standorte in Europa schließen sich an. Hinzu kommen Formate der Begegnung und Musikvermittlung zum Thema Resonanz.
Die Idee stammt von Jana Günther, Konzepterin und Regisseurin von Resonanz, und ihrem Kollegen Tobias Scherer. Für das Musikkonzept zeichnet der Geschäftsführende und Künstlerische Intendant des SKO, Markus Korselt, verantwortlich. Ihre gemeinsame Absicht bringt Korselt auf eine Formel: „Resonanz lädt die Menschen zum Spielen ein: Werde Teil des Orchesters auch ohne Instrument, staune über die Animationen und verbinde dich mit anderen Menschen auf dem Floor. So entsteht gemeinsam das Kunstwerk!“
Die Interaktivität der Installation eröffnet den Besucher*innen ganz neue Erfahrungen. Mit ihrem Zutun erwecken sie das Kunstwerk zum Leben und treten in Resonanz miteinander. Mitten im städtischen Trubel entsteht eine Insel des Erlebens mit mehreren Sinnen und des spielerischen Entdeckens: Auf einem 140 qm großen begehbaren Floorgraphic – einem Kunstwerk des New Yorker Künstlers Marc Fornes, gebürtig aus Straßburg – kann man sich mittels einer kostenlosen App mit dem Kunstwerk verbinden. Man hört auf dem Smartphone eine der sieben Streicherstimmen von Shaker Loops von John Adams, eingespielt vom Stuttgarter Kammerorchester. Befinden sich mindestens sieben Personen auf dem Floor, hören sie die Musik in voller Besetzung. Dazu erscheint auf dem Handydisplay die Augmented Reality, eine sich in Farben und Formen individuell verändernde 3D-Animation. Die Animationen stammen von Nadine Schwenk und Dina Saleem, beide Absolventinnen der Filmakademie Baden-Württemberg und selbstständig tätig im Bereich Motion Design und Animation in Deutschland.
Das Projekt wird von mehreren großen Förderern unterstützt: Karl Schlecht Stiftung, Stadt Stuttgart, Bundeszentrale für politische Bildung, eitie Cloud, Wüstenrot Stiftung, Nouveaux Horizons – ein Programm der Baden-Württemberg Stiftung und Institut Français Stuttgart. Kooperationspartner ist das Maison européenne de l’Architecture – Rhin supérieur.
Zum Hintergrund des Projekts
„Wenn Beschleunigung das Problem ist, dann ist Resonanz vielleicht die Lösung. Anstatt Lebensqualität in der Währung von Ressourcen, Optionen und Glücksmomenten zu messen, müssen wir unseren Blick auf die Beziehung zur Welt richten, die dieses Leben prägt“, so die Kernthese des Soziologen und Politikwissenschaftlers Hartmut Rosa in seinem viel beachteten und viel diskutierten Buch Resonanz (2016).
„Das Buch hat mich inspiriert“, erklärt Jana Günther, Konzepterin und Regisseurin dieser Produktion. „Ich habe dieses Projekt konzipiert, um jeder Person kostenlos und barrierefrei das Erlebnis eines klassischen Konzerts zu ermöglichen. Zudem war das Projekt seit Beginn derart angelegt, dass die Installation ein Ort der Begegnung sein soll. Da Resonanz länder-übergreifende Freundschaft zum Thema hat (wie man anhand der aktuellen politischen Lage sieht, wichtiger denn je), ist es wie geschaffen dafür, einen Diskurs zum Thema Resonanz zu ermöglichen.“
Resonanz im öffentlichen Raum
Das Projekt Resonanz wird erst durch das gemeinsame Erleben mehrerer Besucher*innen in seiner Ganzheitlichkeit erfahrbar. Es verändert sich je nach Anzahl der Akteur*innen und ist somit eine Analogie auf unsere Gesellschaft: Jede einzelne Stimme hat Auswirkung auf den Ton. Es lebt vom hohen künstlerischen Anspruch seiner drei Komponenten Musik, Kunst und Animation. Zugleich ist die Installation spielerisch, sinnlich und überraschend variantenreich.
Das Spielerische ist Programm. Die Teilnehmenden können sich jedes Mal wieder eine weitere der sieben Streicherstimmen des Musikstücks Shaker Loops aussuchen, zum Beispiel Violoncello, Kontrabass oder 2. Violine – je nachdem, welchen der sieben Markierungspunkte auf dem Floor sie anwählen. Ihre Stimme können sie auf dem Smartphone lauter oder leiser stellen. Außerhalb des Floors wiederum lässt sich Shaker Loops in Gänze hören. Die digitalen Animationen der Augmented Reality steigern das Musikerlebnis jedes Mal neu durch ihr unbegrenztes Farb- und Formenspiel.
Erst in dem Moment, wo sich die Teilnehmenden auf diese Unvorhersehbarkeit einlassen, wird ihre Wahrnehmung der musikalischen und visuellen Feinheiten geschärft. Sie öffnen sich für die entstehende Resonanz zwischen ihnen, dem Kunstwerk und den anderen Menschen. Mit ihrer Stimme werden die Besucher*innen Teil des großen Ganzen.
Veranstaltungen zum Projekt Resonanz
Neben den Komponenten Musik, Kunst und Animation in der Augmented Reality sind auch die öffentliche Diskussion und die Musikvermittlung entscheidende Bestandteile des Konzepts. Denn es liegt in der Natur der Resonanz, dass sie so viele Bezüge, Diskurse und Interpretationsmöglichkeiten bietet, wie es Teilnehmende gibt.
Jana Günther und Tobias Scherer haben als Konzepter-Duo, gemeinsam mit dem Musikvermittlungsprogramm des SKO, für Stuttgart verschiedene interdisziplinäre Veranstaltungen als Startpunkt für weitere Begegnungen angesetzt. Damit sind Institutionen, Vereine und Bürger*innen an den jeweiligen Standorten der wandernden Installation aufgefordert und eingeladen, sich in weiteren Debatten über Resonanz im Spannungsfeld zwischen Individualität und Gemeinschaft auszutauschen und mit ihren Ideen und Aktionen einzubringen.
Die Eröffnungsveranstaltung im Rahmen der Feierlichkeiten zur Städtpartnerschaft Stuttgart-Straßburg findet am Donnerstag, den 7. Juli 2022 um 17:30 Uhr auf dem Kleinen Schlossplatz in Stuttgart statt. Das SKO spielt aus dem Werk Shaker Loops von John Adams live auf dem Floor!
In Kürze informiert die Website www.sko-resonanz.com umfassend über das Projekt Resonanz.
Über das Stuttgarter Kammerorchester
77 Jahre nach seiner Gründung sieht sich das Stuttgarter Kammerorchester (SKO) – mit seinem musikalischen Führungsduo Thomas Zehetmair und Jörg Widmann sowie unter der Leitung seines Geschäftsführenden und Künstlerischen Intendanten Markus Korselt – als kulturelle Instanz mit Verantwortung in einer Doppelrolle. Die Tradition bewahren und gleichzeitig klangliche und programmatische Maßstäbe für die Zukunft setzen: Daraus schöpft das SKO seine kreativen Ideen. Ein reiches Repertoire vom Barock bis hin zu Uraufführungen, die Zusammenarbeit mit international bekannten Solist*innen und das selbstbewusste Überschreiten von Genregrenzen mit herausragenden Künstler*innen aus Jazz und Elektronischer Musik in publikumsnahen Formaten machen es zu einem der vielseitigsten Ensembles der Gegenwart mit weltweiter Konzerttätigkeit. Einen besonderen Schwerpunkt legt das SKO auf die Digitalisierung, mit der in schneller Taktung neue Projekte und Visionen entstehen, um Menschen über alle Grenzen hinweg im Hier und Jetzt zu erreichen. Im März 2022 erreichte das SKO als erstes Orchester in Deutschland die Klimaneutralität.
Das Stuttgarter Kammerorchester dankt seinen Sponsoren und Förderern sowie seinen Hauptpartnern, der Stadt Stuttgart, dem Land Baden-Württemberg und der Robert Bosch GmbH.
Mehr unter: www.stuttgarter-
Über Jana Günther und Tobias Scherer, Medienkonzeption
Mit 15 Jahren Erfahrung in der Film-und Medienbranche konzipieren, produzieren und beraten Jana Günther und Tobias Scherer internationale Kulturbetriebe und Unternehmen im Bereich neue Medien für digitale Projekte. Sie arbeiten projektbezogen mit renommierten Künstler*innen und Spezialist*innen zusammen, um immersive Erlebnisse im Zeitalter der Digitalisierung zu kreieren.
Über Marc Fornes, den Künstler des Resonanz-Floors
Marc Fornes ist ein Architekt DPLG, der sich auf Computational Design und Digital Fabrication spezialisiert hat. Er leitet MARC FORNES / THEVERYMANY, ein in Brooklyn ansässiges Studio, das eine prototypische Strategie entwickelt hat, um Oberfläche, Struktur und räumliche Erfahrung in einem einzigen tektonischen System zu vereinen: durch die Erfindung von Structural Stripes. In den letzten Jahren hat das Studio eine Reihe von dünnschaligen Pavillons und Installationen gebaut, die die Grenzen von Form, Struktur und Raum erweitern. Einige davon wurden vom Centre Pompidou (Paris), dem FRAC Centre (Orléans), der Art Basel Miami, dem Guggenheim (New York) und anderen erworben und ausgestellt und bei Philipps De Pury versteigert. Fornes‘ mit internationalen Preisen ausgezeichnetes Studio wurde 2012 vom American Institute of Architects als Teil von New Practices New York und von der Architectural League, deren Preis des Jahres 2013 er gewann, anerkannt. Fornes hat seine Forschungsergebnisse als TED Fellow und in Graduate Design Studios an der Columbia GSAPP, in Harvard GSD, der University of California, der University of Michigan und bei Die Angewandte in Wien geteilt. Als Projektarchitekt bei Zaha Hadid Architects leitete er die Forschung für eine experimentelle Mediathek in Pau, Frankreich, und damit die bisher größte Schalenstruktur aus Carbonfasern.
Kontakt Straßburg
Amélie Fleury, Maison européenne de l’architecture – Rhin supérieur
amelie.fleury@m-ea.eu, Tel. +33-3-88102061, mobil +33-782639570
Kontakt Saarbrücken
in Kürze unter www.sko-resonanz.com