Review Berliner Fashion Week und die Schatten hinter der Gesellschaft

Review Berliner Fashion Week und die Schatten hinter der Gesellschaft

Die Berliner Fashion Week stolperte ins 13. Jahr und endete am 21. Januar 2023.
Während die Oberflächliche der Hauptstadt sich in Mode-Trends erquickte,  flüsterten die Schatten der Gesellschaft in den Ecken frierend. Die Obdachlosen von Berlin-Die Schatten unserer Gesellschaft!

Fashion Week Review
Zugegebenermaßen nimmt die Berliner Modewoche langsam internationalen Wind auf. Doch die sehenswerten Shows wurden größtenteils wieder von den Ewiggestrigen bespielt, wie Marcel Ostertag, Esther Perbandt oder die Stylenite von Michalsky. Ein paar mutige Ausstellungs-Konstellationen gab es wie jedes halbe Jahr dazu.

Berichte über die Fashion Week`s der Großstädte gab es reichlich, aber keinen Artikel über die Inspiration des Elends. Wie den Charakter des trendigen Obdachlosen, der unweit entfernt im Dreck sitzt und seinen Schlafsack gekonnt im Stil einer gerade gesehenen Modenschau um sich geschlungen hat.

Oder Klaus (Name von der Redaktion geändert), der sich mit einer  gefundenen Spraydose seine Fingernägel besprüht, um den grauen Alltag aufzupeppen. Wahre Inspiration findet sich in der Echtheit des Menschen wieder. Ein Grund, warum Vivienne Westwood so erfolgreich wurde. Sie kam selbst aus der bescheidenen Arbeiterklasse und ließ sich von der Mode der Straße beflügeln.

Fake Show von adidas
Wenigstens gab es im Showroom Space von die Platte. Berlin ein wenig kontroverse Aktivismus Spielerei mit der Adidas Fake Show >> Reality Wear >>. Ein nicht existierender Senior Creative Director präsentiert den Launch der neuen Adidas Kampagne. Inszeniert und kreiert von den Protagonisten „Own the reality“.
Dahinter verbergen sich Vay Ya Nak Phoan, die bei einer adidas Produktionsstätte in Kambodscha tätig war und Björn Gulden der bei Puma seine unwürdigen Erlebnisse einsteckte. Vay Ya Nak geht durch die Besucher-Reihen und lässt das Abkommen „Pay Your Workers“ unterschreiben, damit adidas zur nachhaltigen und fairen Produktionsweise verpflichtet wird. Bleibt zu hoffen, dass es was nützte. Aber es ist ein Anfang.

Entehrung der Obdachlosen
Sinnvoller als die Berliner Werbeagentur DOJO, denn die hat sich das Elend zum Nutzen gemacht.
Sie suchten und buchten Obdachlose auf der Straße, meist sogar Junkies für das Modelabel Muschi Kreuzberg. Ein geschmackloser Zug, um sich in Rampenlicht zu katapultieren.

Ehrung gesellschaftlichen Verschuldens
Ausbalancieren konnte das aus meiner Sicht, Sebastian Lörscher mit seinem kreativen und emotionalen Buch: Schatten der Gesellschaft-Die Obdachlosen von Berlin!

Leseprobe zum Anklicken      1€ vom Verkaufspreis für die Menschen auf der Straße.
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PUNKT.GENAU ist eine Großstadtkolumne von Beatrice Kunath. Fast alle Medien müssen sich beugen und Pressetexten folgen. Dieser Text ist werbefrei, wird nicht honoriert und erfreut sich der Meinungsfreiheit.