Freeride World Tour: Vorentscheidung in Kanada!

Freeride World Tour: Vorentscheidung in Kanada!

Nach dem Event in Kicking Horse, Golden, BC, stehen die FWT-Finalistinnen und Finalisten fest: Manuela Mandl (AUT) ist dabei, Valentin Rainer (AUT) verpasst den Cut knapp.  

Der dritte Tourstopp der Freeride World Tour (FWT) 2022 in Kicking Horse Golden, BC, entwickelte sich zu einem hochdramatischen Kampf um die vorderen Weltranglistenplätze. Bei anspruchsvollen Bedingungen ging es um die Qualifikation für die FWT Finals in Fieberbrunn (AUT) und Verbier (SUI). Snowboarderin Manuela Mandl (AUT) geht als Drittplatzierte der Gesamtrangliste in die entscheidende Phase der Serie, während Valentin Rainer (AUT) als Sechzehnter das Finale knapp verpasst, sich nun aber über die FWQ Finals wieder für die Tour im nächsten Jahr qualifizieren kann.
Manuela Mandl (AUT, links) wurde in Kanada Dritte.
© FWT/Jeremy Bernard
Wegen eines starken Sturms hatte die FWT kurzfristig umplanen und den Austragungsort verlegen müssen. Die Schneeverhältnisse am Ozone waren für einen Contest ungeeignet, sodass der Tross zum T1 South (2400 m) umzog. An dem östlich ausgerichteten, im Schnitt 38 Grad steilen 235-Höhenmeter-Hang warteten trotz Sonnenscheins herausfordernde Schneebedingungen auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Nach einer längeren Trockenphase in Nordamerika und dem Sturm war die Schneedecke hart und windverblasen.

Snowboard Damen: Mandl wird Dritte
Der Tag begann mit den Snowboarderinnen, bei denen sich Erika Vikander (USA) ihren zweiten Sieg der Saison holte. Vikander legte einen soliden Run hin und glänzte mit mehreren Airs sowie ihrer typischen, stylishen Fahrweise. Auf Platz zwei folgte Katie Anderson (CAN), die mit ihrem rasanten und kraftvollen Stil die anspruchsvolle Piste mit hohem Tempo bewältigte. Die Weltmeisterin von 2018, Manuela Mandl aus Wien (AUT), komplettierte das Podium auf Platz drei, nachdem sie die Judges vor allem mit einem technisch schwierigen Einstieg und mehreren Airs beeindruckt hatte.

„Der Schnee war schwierig, aber ich bin sehr froh, dass ich wieder einen sauberen Lauf hingelegt habe“, sagte Erika Vikander. „Es ist wirklich aufregend, mit der goldenen Startnummer ins Rennen zu gehen. Ich kann es kaum erwarten, bei den nächsten Events in Österreich und der Schweiz anzutreten.“

Snowboard Herren: Armand dieses Mal ganz oben auf dem Treppchen
Die nächste Kategorie waren die Snowboarder. Hier errang Camille Armand (FRA) den Sieg. Er stand bei allen drei Veranstaltungen des Jahres 2022 auf dem Podium; zuvor belegte er in Ordino-Arcalís (AND) den dritten und in Baqueira-Beret (ESP) den zweiten Rang. Auf Platz zwei landete FWT-Veteran Ludovic Guillot-Diat (FRA), der eine einzigartige Linie auf der rechten Seite des Hangs fuhr. Den dritten Platz belegte Cody Bramwell (GBR). Er zeigte einen massiven 360er und fuhr den mittleren Hangbereich mit hoher Geschwindigkeit.

„Dieser Sieg fühlt sich gut an“, freute sich Camille Armand. „Ich bin auch deshalb happy, weil mir meine Platzierung jetzt viel Selbstvertrauen für die kommenden Events gibt. Ob ich den Weltmeistertitel anstrebe? Wir werden sehen!“

Bei den Skifahrern siegte wie schon in Andorra Maxime Chabloz (SUI)
© FWT/Jeremy Bernard
Ski Damen: Makelloser Run von Bradley
Die Skifahrerinnen boten erneut eine unglaubliche Show, aus der Tour-Neuling Lily Bradley (USA) als Siegerin hervorging. Bradley zeigte sich von den schwierigen Bedingungen unbeeindruckt und brachte einen fehlerlosen Run mit einem technisch anspruchsvollen Einstieg sowie mehreren flüssig verbundenen Airs herunter. Jess Hotter (NZL), die Siegerin von Ordino-Arcalís, belegte mit einem harten Run den zweiten Platz. Platz drei ging an die junge Kanadierin Olivia McNeill (CAN).

„Ich möchte mein Niveau noch steigern, indem ich mehr Tricks in meine Runs einbaue, und es ist mir auch wichtig, eine gute Vertreterin für junge queere Frauen in unserem Sport zu sein“, sagte Lily Bradley nach ihrem Run.

Ski Herren: Chabloz toppt Palms Double Backflip
Als letzte Kategorie des Tages gingen die Skifahrer an den Start – und die Dramatik hätte nicht höher sein können. Titelverteidiger Kristofer Turdell (SWE) benötigte ein gutes Ergebnis, und er enttäuschte seine Fans nicht. Mit einem ausgewogenen Lauf, in dem er seinen geschmeidigen Style, seine Big-Mountain-Skills und sein Freestyle-Können vereinte, belegte er den dritten Platz. Max Palm (SWE), der den Auftakt in Baqueira-Beret mit einem Double Backflip gewonnen hatte, wiederholte das Kunststück auch in Kanada und fuhr damit auf Platz zwei. Den zweiten Sieg in Folge holte sich jedoch Tour-Rookie Maxime Chabloz (SUI), der einen freestyle-lastigen Run mit zwei 360s, einem Cork 720 und einem riesigen Backflip hinlegte.

„Mein Plan für heute war, einen reinen Freestyle-Lauf zu machen“, berichtete Chabloz im Ziel. „Ich hatte den Double Backflip von Max gesehen und wusste, dass ich Gas geben muss. Also habe ich versucht, möglichst weite Sprünge zu machen, jeden möglichen Air mitzunehmen und am Ende noch an einer Stelle zu springen, an der zuvor keiner gesprungen war.“

Valentin Rainer aus Mils (AUT), vor dem Event auf Ranglistenplatz elf liegend, begann seinen Lauf mit zwei soliden Cliffdrops, verlor jedoch nach einem hohen 360 die Kontrolle und wurde am Ende Neunzehnter. Seine starken Platzierungen in den beiden ersten Events mit Platz elf in Spanien und Platz neun in Andorra reichten am Ende nicht für die Qualifikation zu den FWT Finals. Mit Ranglistenplatz 16 zieht er jetzt in die FWQ Finals ein, wo er die Chance erhält, sich für die FWT 2023 zu qualifizieren.

Nun folgen die FWT Finals in Fieberbrunn
Nach dem Contest erlebten die Fahrerinnen und Fahrer die emotionalsten Momente der Saison, als die Gesamtwertungen bekanntgegeben wurden. Die besten elf Skifahrer, sechs Skifahrerinnen, fünf Snowboarder und drei Snowboarderinnen qualifizierten sich für die FWT Finals. Nicht dabei ist dann nach seinem fünften Platz von Kanada der zweimalige Snowboard-Weltmeister und Titelverteidiger Victor De Le Rue (FRA), dessen zweiter Platz in Ordino-Arcalís nicht ausreichte, um sich die Qualifikation zu sichern. Die Snowboard-Ranglisten führen derzeit Camille Armand (FRA) und Erika Vikander (USA) an. In den Ski-Kategorien liegen Maxime Chabloz (SUI) und Jess Hotter (NZL) an der Spitze. Diese Fahrerinnen und Fahrer werden das goldene Trikot tragen, wenn die Tour vom 15. bis 20. März 2022 beim ersten der beiden FWT-Finals in Fieberbrunn in Österreich zu Gast ist. Die endgültige Entscheidung über die Weltmeistertitel fällt dann beim letzten Event des Jahres in Verbier in der Schweiz vom 26. März bis 3. April 2022.

Weitere Infos und ein Replay der Live-Übertragung unter www.freerideworldtour.com

FWT22_Kicking_Horse_BrianColes

Resultate Freeride World Tour 2022, Kicking Horse, Golden, BC (CAN), 12.02.2022
SKI HERREN

  1. Maxime Chabloz (SUI)
  2. Max Palm (SWE)
  3. Kristofer Turdell (SWE)
  4. Tom Peiffer (CAN)
  5. Andrew Pollard (USA)
  6. Kevin Nichols (USA)
  7. Cooper Bathgate (CAN)
  8. Blake Marshall (NZL)
  9. Maël Olivier (FRA)
  10. Jamesa Hampton (NZL)
  11. Jack Nichols (USA)
  12. Léo Slemett (FRA)
  13. Wadeck Gorak (FRA)
  14. Ross Tester (USA)
  15. Giffen Moller (USA)
  16. Craig Murray (NZL)
  17. Isaac Freeland (USA)
  18. Carl Regnér Eriksson (SWE)
  19. Valentin Rainer (AUT)
  20. Abel Moga (ESP)
SKI DAMEN

  1. Lily Bradley (USA)
  2. Jessica Hotter (NZL)
  3. Olivia McNeill (CAN)
  4. Sybille Blanjean (SUI)
  5. Elisabeth Gerritzen (SUI)
  6. Lexi duPont (USA)
  7. Hedvig Wessel (NOR)
  8. Zuzanna Witych (POL)
  9. Tracy Chubb (USA)
  10. Juliette Willman (FRA)
  11. Jacqueline Pollard (USA)
SNOWBOARD HERREN

1. Camille Armand (FRA)
2. Ludovic Guillot-Diat (FRA)
3. Cody Bramwell (GBR)
4. Manuel Diaz (CHI)
5. Victor De Le Rue (FRA)
6. Blake Moller (USA)
7. Michael Mawn (USA)
8. Mathieu Martineau (CAN)

SNOWBOARD DAMEN

1. Erika Vikander (USA)
2. Katie Anderson (CAN)
3. Manuela Mandl (AUT)
4. Nuria Castan Baron (ESP)
5. Tiphanie Perrotin (FRA)
6. Claire McGregor (NZL)

FWT22_KICKING_HORSE_DDAHER