Die Weiterfahrt nach Cottbus steht bevor, doch eine Nacht darf ich noch in Leipzig verbringen und ein Gespräch mit Alex und Franz führen, die ein ganz anderes AirBnB-Business betreiben, als alle anderen, die ich kennenlernen durfte.
Es zeigt mir wieder mal, wie vielfältig das AirBnB-Geschäft sein kann.
Die beiden setzen überwiegend auf große Wohnungen für 6-8 Gäste und lassen sie von einer Innendesignerin einrichten, was man auch direkt sieht und genießen darf.
Die Corona Maßnahmen treffen die beiden weitaus intensiver, als die Vermieter zuvor, da Gruppen im Lockdown nicht reisen. Durch die Umstellung auf Langzeitaufenthalte und staatlichen Hilfen für betroffene Betriebe können sie die Zeit ganz gut schultern und schauen positiv auf die Zeit nach dem Lockdown.
Der Terminplan ist über 11 Tage eng gestrickt. Eine gute Reise liegt schon hinter mir und Leipzig ist dreimal vertreten, doch mit drei ganz unterschiedlichen AirBnB-Business-Konzepten.
Dieses Mal bringt es mich in Leipzigs Mitte – wirklich die Mitte, genau in die Fußgängerzone, die Petersstraße 30. Es ist ein wunderschönes altes Kaufmannshaus, nur 7 Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Da war direkt die Frage „wo parke ich?“, doch die Wohnung ist schräg gegenüber eines Parkhauses gelegen, so dass es sich sehr einfach und auch bezahlbar lösen lässt.
Mit dem Fahrstuhl geht es direkt in die 4. Etage, wo sich die 140 qm große, wunderschön und modern eingerichtete Wohnung für bis zu 8 Personen befindet. Sehr imposant und unglaublich gemütlich, durch die Handschrift einer Innendesignerin, die hier am Werk war.
Ich unterhalte mich mit Alex darüber, wie er und sein Geschäftspartner und bester Freund Franz zu dem Business gekommen sind und wie sie die Lockdown-Maßnahmen tangieren.
Sie hatten schon immer die Idee ein gemeinsames Unternehmen zu gründen. So begannen sie mit eigenen Investmenttätigkeiten für sich im Aktien- und Kryptomarkt. Daraus entstand die Idee Ferienwohnungen zu entwicklen und zu vermieten.
Alex war die letzten Jahre als Pilot in China. Der erste Lockdown bedeutete für ihn und seine Frau, dass sie erstmal zurück nach Deutschland kommen mussten. Vielleicht auch ein wenig Schicksal, denn für die beiden Freunde war klar die Zeit zu nutzen, um das Business mit den Ferienwohnungen auszubauen. Der Beruf eines Piloten ist nicht mehr das, was er früher mal war. Es gleicht, vor allem bei den Billigfluglinien, eher dem Job eines Busfahrers, erzählt Alex. Aufgrund dieser Umstände und der aktuellen Lage und Veränderungen in der Luftfahrt ist die Motivation nicht allzu groß in den früheren Beruf zurückzukehren.
Mit den ersten Wohnungen begannen die beiden schon 2019. Im August 2019 fiel der Startschuss mit der ersten Ferienwohnung, im Dezember kamen zwei weitere hinzu. Sie haben eine „normale“ Größe und liegen ca. 10 Minuten Autofahrt von der Innenstadt entfernt.
Im März 2020, leider mit dem ersten Lockdown zusammengefallen, kam die erste 140 qm Wohnung in der Innenstadt, welche direkt unter der Wohnung sich befindet, in der wir sitzen. Der erste Lockdown war noch in Ordnung von den Vermietungszahlen, berichtet Alex.
Der Sommer war bombastisch, viele haben in Leipzig Urlaub oder kurze Städtetrips gemacht. Was fehlt sind leider Konzerte, wo sie die großen Wohnungen bestmöglich vermieten können.
In der Südvorstadt haben sie somit im Juni 2020 eine weitere Wohnung ausgebaut und die Wohnung, in der wir uns gerade befinden, konnten sie im November 2020 dazu nehmen. Vielleicht können sie im gleichen Objekt noch zwei Wohnungen anmieten, was die Betreuung und auch die Reinigung der Wohnungen sehr erleichtern würde. Zudem ist der Vorteil bei der Liegenschaft, dass es keine privaten Nachbarn gibt. „Selbst wenn eine Gruppe mal etwas lauter ist, stört es niemanden.“
Ihr Ziel ist es mit ihrer Vermietungs-GbR 10 Wohnungen anzumieten, hochwertig auszustatten und zu vermieten. Später haben die beiden die Planung ein „Hotel“ zu planen , mit einem Apartment-Charakter.
Sie legen großen Wert auf eine hochwertige Einrichtung und das ganzheitliche Innendesign. Hier unterstützt Alex Frau Kitti, die Innenarchitektin ist.
Sehr sorgfältig ausgewählte Dekostücke und Bilder, sehr hochwertige Designermöbel, aber auch Highlights, je nach Wohnung, wie ein Beamer im Schlafzimmer, ein gefüllter Weinkühlschrank, eine Dachterrasse, eine Sauna oder ein Whirlpool machen die Wohnungen zu etwas Besonderem. Sie machen den Gästen den Aufenthalt noch ein wenig schöner, als er ohnehin in den Wohnungen schon ist.
Doch gerade befinden wir uns mitten im zweiten Lockdown, der dazu führte, dass die beiden nur noch eine Auslastung von ca. 30% haben. Die staatlichen Hilfen helfen ihnen die Zeit mit der jungen GbR zu meistern und nutzen die Zeit, um ihre Expansionspläne weiter umzusetzen.
Parallel zu ihren Vermietungen sind sie dabei Kurse und Schulungen für andere Ferienwohnungen-Anbieter. Sie haben viel gelernt durch ihre eigenen Wohnungen, die Vermarktung, den Außenauftritt und möchten es gern weitergeben. Franz ist Handballer in der 4. Liga und hat seinen Bachelor in Sportmanagement und studiert aktuell Betriebswirtschaft, was den Business-Plänen zusätzlich unterstützend zugute kommt.
Ich wünsche den beiden und tatkräftig unterstützenden Partnerinnen alles Gute für die Zukunft und die weiteren Pläne.
Alle Wohnungen können angesehen und gebucht werden unter:
www.leipzig-residenz.de/
oder https://www.airbnb.de/users/show/21322484
Den Kontakt zu Alex Frau Kitti Gulyas (Innenarchitektin) ist hier zu finden: www.interiordesignbykitti.de
innendesignerin@interiordesign_bykitti