Diesen Winter präsentiert das Russische Nationalballett aus Moskau am 04. Januar 2018 im Rosengarten Mannheim gleich zwei der größten und bezauberndsten Stücke des klassischen Ballettrepertoires zur legendären Musik von Peter Iljitsch Tschaikowsky: Um 15 Uhr führt ein Märchenerzähler auf unnachahmliche Weise durch die Geschichte von Schwanensee, damit auch die Kleinsten im Publikum der Handlung folgen können. Bei der Abendvorstellung um 20 Uhr erwartet die Zuschauer mit Der Nussknacker ein weiteres Meisterwerk voller Poesie, Anmut und Eleganz. Für Groß und Klein die wunderbare Chance, die einzigartige Perfektion des Balletts zu erleben.
Märchenwelten in der Sprache des russischen Balletts
Grazile Schwäne im Mondschein oder ein zum Leben erwachter Nussknacker im Winterwald – in unübertroffen anmutigen Choreografien erobern in Tschaikowskys Meisterwerken die fantastischen Wesen der Märchenwelt die Bühne.
Schwanensee ist der Inbegriff des klassischen Balletts. In der feinsten traditionellen Ballettsprache entspinnt sich die berührende Geschichte eines jungen Prinzen, der zwischen der verzauberten Schwanenkönigin Odette und ihrer Gegenspielerin Odile wählen muss. Dieser Klassiker des Ballettrepertoires zeigt die Vielseitigkeit einer Tanzkunst, die durch akurat durchkomponierte Formationen und klare choreografische Linien besticht. Die bunten Hofszenen leben von leichtfüßigen Walzern, lebhaften Polonaisen und mannigfaltigen Volkstänzen. Die Seeszenen hingegen führen ins Mystische und Fantastische: In lyrischen Bildern, untermalt von sehnsuchtsvoll-romantischer Musik, werden die Tänzerinnen mit ihren eleganten Kopfhaltungen und feingliedrigen Armbewegungen zu anmutigen Schwänen. Damit auch die Kleinsten im Publikum der Handlung von Schwanensee folgen können, wird jede Szene des Programms durch eine Erzählung anschaulich gemacht.
Der Nussknacker führt in längst vergangene Zeiten. Die fantastische Geschichte, die auf den literarischen Vorlagen von E.T.A. Hofmann und Alexandre Dumas d. Ä. basiert, beginnt an einem kalten Weihnachtsabend im winterlichen St. Petersburg. Von ihrem geheimnisvollen Patenonkel Herr Drosselmeier bekommt die kleine Marie einen Nussknacker geschenkt. Später am Abend erwacht die vermeintlich plumpe Holzpuppe zum Leben. Der Nussknacker eröffnet Marie eine farbenfrohe Traumwelt, in der ein angriffslustiger Mausekönig, eine zauberhafte Zuckerfee und viele andere fantastische Geschöpfe auf die beiden warten. Dieser Klassiker ist ein fantasievolles und überbordendes Fest, das auch die Tanzkunst ferner Länder zelebriert. Begleitet vom gläsernen Klang der Celesta zählt der technisch anspruchsvolle „Tanz der Zuckerfee“ zu den Paraderollen für Solistinnen des klassischen Balletts.
Tschaikowsky, der Meister der Ballettmusik
Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840-1893) schrieb symphonische Musik, Konzerte und Opern und schenkte dem Ballett einige seiner schönsten Musikwerke. In seinen Ballettkompositionen gelang es ihm, eine anspruchsvolle, facettenreiche Orchestrierung mit eingängigen, plastischen Melodien zu verweben. Sein Wirken in diesem anspruchsvollen Genre war geprägt durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Marius Petipa. Der legendäre Leiter des Mariinsky Balletts, selbst aus einer bedeutenden russischfranzösischen Ballettfamilie stammend, kreierte z.T. zusammen mit seinem Assistenten Lew Iwanow zahlreiche unvergessene Choreografien wie Dornröschen, La Bayadère und eine Bearbeitung von Schwanensee. In ihrer langjährigen Zusammenarbeit schufen Tschaikowsky und Petipa einzigartige Ballettabende, die nicht nur vielen als der Inbegriff des klassischen Balletts gelten, sondern bis heute nichts von ihrer Anziehungskraft verloren haben. Dabei ist kaum zu glauben, dass einige der Ballettklassiker erst langsam die Anerkennung des breiten Publikums fanden.
Eine Compagnie der Spitzenklasse
Das Russische Nationalballett aus Moskau wurde während der Zeit der Perestroika als erste unabhängige Compagnie Russlands gegründet. Die Moskauer Gruppe, die sich ganz der Tanz-Tradition ihres Landes verschrieben hat, überzeugt durch ihre brillante Balletttechnik, liebevoll ausgestattete Bühnenbilder sowie herrlich ausstaffierte Kostüme. Gegründet durch den langjährigen ersten Solisten des Moskauer Bolschoi Theaters, Maris Liepa, besticht die Truppe bis heute mit dem harmonischen, in sich geschlossenen Gesamtbild ihrer Vorstellungen. Zum Repertoire der über 100-köpfigen Compagnie, die kontinuierlich neue Talente aufbaut, zählen fast alle Werke des legendären Choreografen Marius Petipa, die es mit höchster technischer Präzision und tänzerischer Anmut verkörpert. Tourneen führten das Ensemble nach Großbritannien, in die USA, nach Südafrika, China, Italien und Deutschland. In den vergangenen Jahren hat das Russische Nationalballett aus Moskau rund 250.000 Zuschauer begeistert.