Bei der Jubiläumsausgabe des Freeride Filmfestivals wartet eine Shortlist der besten Ski- und Snowboardfilme des Jahres – zu sehen in zwölf Kinos in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Neben atemberaubender Action, gefühlvollem Storytelling und persönlichen Einblicken liegt ein Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit sowie verantwortungsvollem Umgang mit Natur und Gesellschaft – Stichwort „Freeride For Future”! Zudem gibt es erstmals eine Podcast-Serie mit AthletInnen und FilmemacherInnen.
Zur zehnten Ausgabe des Freeride Filmfestivals (FFF) zieht Co-Organisator Volker Hölzl Bilanz: „Mit Stolz, aber auch Demut schauen wir auf unsere ersten neun FFF-Touren zurück. In dieser Zeit haben sich eine Vielzahl an erstklassigen Filmen, einzigartigen Erlebnissen und außergewöhnlichen Begegnungen eindringlich in unser Gedächtnis geprägt. Nun wollen wir den nächsten Schritt setzen und das Thema Nachhaltigkeit in seiner gesamten Bedeutung in unser Konzept integrieren. Daher haben wir die Initiative ‚Freeride For Future‘ ins Leben gerufen. Das ist aber kein Projekt, um mit dem Finger auf andere zu zeigen, sondern zuerst bei uns selbst zu beginnen.“
Hintergrund dieser Initiative ist, Maßnahmen gegen den Klimawandel und den Verlust natürlicher Lebensräume zu unterstützen und eigenständig umzusetzen. „Wir sehen das Freeride Filmfestival als Kommunikationsplattform, damit ProduzentInnen, AthletInnen und wirtschaftliche PartnerInnen ihre Aktivitäten rund um Umweltbewusstsein und CO2-Neutralität vorstellen und mit der Community diskutieren können“, erklärt FFF-Co-Organisator Harry Putz. Das beginne dabei, dass drei Tourstopps in Österreich als Green Event zertifiziert werden sollen und Branchenpartner mit zukunftsweisenden bzw. grünen Geschäftspraktiken gesucht werden. Das bedeute aber auch, dass Filme bevorzugt werden, die beim Freeriden auf künstliche Aufstiegshilfen verzichten oder sich mit kritischen Inhalten zum Klima-, Wirtschafts- und Gesellschaftswandel beschäftigen.
Schutz finden und Freundschaft leben
Aus den genannten Gründen ist die Entscheidung für den filmischen Headliner des FFF auf die internationale Produktion „Shelter“ gefallen. Darin erkunden der Schweizer Profisnowboarder und Umwelttechnikstudent Mat Schaer und drei seiner Freunde die Alpen vor ihrer Haustür. Dabei nutzen sie ausschließlich öffentliche Verkehrsmittel und unternehmen alle Anstiege aus eigener Kraft. Von Hütte zu Hütte tauchen die Protagonisten tiefer in die hochalpine Welt von vier legendären Bergmassiven der Schweiz, Italiens und Frankreichs ein. Als Jeremy Jones zu ihnen stößt, gewinnt der ökologische Gedanke deutlich an Bedeutung, denn die US-Snowboardlegende ist Pionier der „Generation Splitboard“ und Gründer der NGO Protect Our Winters (POW).
Auch die österreichisch-deutsche Coproduktion „Ruhe nach dem Sturm“ widmet sich den Themen Konsumverzicht, Bewusstheit und Gemeinschaft. Während des Weihnachtstrubels bricht die Wiener Freeride-
Um- und Aufbrüche erleben
Wieder beim FFF dabei sind die Publikumslieblinge der Tour 2018. Max Kroneck und Jochen Mesle beschreiten nach ihrem Film „Eis & Palmen“ mit ihrer diesjährigen Produktion „Full Moon“ wieder Neuland. Mitten in der Nacht starten sie zu einer Skitour und zeigen erstmals progressives Freeriden bei Vollmond, wobei sie bei den Abfahrten gänzlich auf künstliche Lichtquellen verzichteten.
Von Veränderungen erzählen auch Lorraine Huber und Stefan Häusl, die im Frühjahr 2018 ihren Rücktritt von der Freeride World Tour verkündeten. In der Kurzdokumentation „Umschwung“ gewähren sie Einblicke in die Realität nach der aktiven Wettkampfkarriere: von Zweifel und Entscheidungsfindungen über neue Herausforderungen bis zu der Aufgabe, sich neu definieren und orientieren zu müssen.
In neue Sphären starten
Die Grenzen der Physik und des Sports verschiebt die Schweizer Snowboard-Ikone Ueli Kestenholz. Mit einem Speed-Gleitschirm und Skiern befährt der ehemalige Weltmeister und X-Games-Sieger spektakuläre Berge und Hänge, die ohne Schirm unmöglich zu bewältigen wären. Sein Film „The Pinnacle of Rush“ zeigt die Besonderheit dieser jungen Sportart sowie die Anspannung und Präzision, mit der Ueli an die Herausforderung herangeht.
Last but not least entführt Lena Stoffel das Publikum mit ihrem Film „Circle of the Sun“ auf eine surreale Reise nach Norwegen. Mit ihrer Crew erlebt sie Skifahren und Surfen an einem Tag in einer magischen Landschaft: steile Berge, das Meer, Aurora Borealis – und alles im Kreislauf der Sonne.
Podcast: Reinhören und nachfragen
Neu beim FFF ist der ausführliche Podcast-Talk mit AthletInnen und FilmemacherInnen. Unter dem Titel #offpisteonair erzählen sie in kurzweiliger und spannender Art über ihre Projekte, ihr Leben und ihre Ziele.
Wer die ProtagonistInnen persönlich kennenlernen will, hat bei den Tourstopps die Möglichkeit dazu. In entspannter Atmosphäre kann man nach den Screenings mit den Stars plaudern und feiern. Übrigens macht das FFF heuer mit Andermatt und Basel in zwei neuen Schweizer Locations Station.
Titelbild: TPOR-Ueli Kestenholz_atMürrenSchilthorn_ThePinnacleOfRush_byMarcWeiler