Megane Betend (FRA) und Michaela Davis-Meehan (AUS) werden in Kanada Erste bei den Damen, Max Hitzig (GER) und Liam Rivera (MEX) bei den Herren • Valentin Rainer (AUT) holt Platz drei und übernimmt die Gesamtführung

Tourstopp Nummer drei in trockenen Tüchern, der Cut durchgeführt: Am Freitag, 17. Februar 2023, fand in Kicking Horse, Golden, BC, in Kanada die spannungsgeladene dritte Etappe der Freeride World Tour (FWT) 2023 statt. Liam Rivera (MEX) siegte bei den Snowboardern, Max Hitzig (GER) mit einem massiven Backflip bei den Skifahrern. Valentin Rainer (AUT), der Gewinner des zweiten FWT-Events in Andorra, zeigte wiederum eine starke Performance, holte Platz drei und übernahm die Gesamtführung bei den Skifahrern. Bei den Damen siegten Megane Betend (FRA, Ski) und Michaela Davis-Meehan (AUS, Snowboard).

Credit: © Freeride World Tour / JBERNARD

Der Contest wurde bei blauem Himmel und Pulverschnee am 2454 Meter hohen Ozone in den Purcell Mountains abgehalten. Schon vor dem Event war klar, dass dies für einige Rider der letzte Start auf der FWT23 werden würde, denn nach diesem dritten Stopp wurde ein Cut gemacht. Dabei flossen nur die zwei besten Wertungen der ersten drei Events in die Gesamtwertung ein. Die besten Rider zogen in die FWT Finals ein und haben das Ticket für die FWT 2024 sicher, während die Ausgeschiedenen versuchen können, sich bei den FWT Challengern für die FWT im nächsten Jahr zu qualifizieren.

Snowboard Herren
Der erste Starter des Tages war der 23-jährige FWT-Rookie Liam Rivera (MEX) – und der Drittplatzierte des zweiten Tourstopps in Andorra legte auch gleich den besten Run der Snowboarder hin. Zwei 360s, in beide Richtungen gedreht, brachten ihm 75,67 Punkte und seinen ersten FWT-Sieg. Knapp hinter ihm auf Platz zwei landete der Gesamtführende Ludovic Guillot-Diat (FRA), der unter anderem einen Double Drop zeigte und 72,67 Punkte erhielt. Dritter wurde Jonathan Penfield (USA) mit 70 Punkten. In der Gesamtrangliste liegt Ludovic Guillot-Diat nun vor Liam Rivera und Jonathan Penfield.

„Ich kann es noch gar nicht glauben – ich wollte eigentlich nur sicherstellen, dass ich den Cut schaffe, und jetzt habe ich hier gewonnen!“, freute sich Liam Rivera.

Ski Herren
Für einen sensationellen Moment sorgte der Gesamtzweite nach den ersten beiden Events, Max Hitzig (GER) aus St. Gallenkirch in Vorarlberg: Der 20-Jährige stand nach einem Rightside 360 und einem technischen Double einen gigantischen Backflip. Hitzig erhielt für seinen herausragenden Auftritt satte 97,67 Punkte und sicherte sich damit seinen zweiten Sieg auf der FWT nach Fieberbrunn 2022.

Der 18-jährige Marcus Goguen (CAN), der nach seinem Junioren-Weltmeistertitel 2023 eine Wildcard für die FWT erhalten und schon in Andorra mit Platz neun auf sich aufmerksam gemacht hatte, reihte in einer rasanten Sequenz einen Leftside 360, einen Air und einen Backflip hintereinander und holte mit 92 Punkten Rang zwei.

Valentin Rainer (AUT) aus Mils strotzte nach seinem Andorra-Sieg vor Selbstbewusstsein und stand einen Leftside 360, einen Double und einen weiten Backflip – 86,33 Punkte und Platz drei für den 24-jährigen Tiroler!

Damit übernimmt Rainer auch die Führung in der Gesamtwertung knapp vor Max Hitzig und Titelverteidiger Maxime Chabloz (SUI), der heute stürzte – großartige Voraussetzungen für den Heim-Event in Fieberbrunn vom 11. bis 17. März!

„Ich war nicht sicher, ob der Backflip wirklich funktionieren würde, aber ich habe vor drei Jahren gesehen, wie Yu Sasaki an der Stelle gesprungen ist, und wollte das einfach auch ausprobieren“, berichtete Max Hitzig im Ziel.

„Nachdem ich die Qualifikation für die FWT Finals schon ziemlich sicher in der Tasche hatte, dachte ich mir, ich fahre einen Run, auf den ich richtig Bock habe und bei dem ich Spaß mit dem Powder habe. Mein Run ging auf wie geplant und ich bin happy!“, freute sich Valentin Rainer.

Ski Damen
Megane Betend (FRA) gab nach ersten technischen Turns Vollgas und sprang in einer direkten Linie einen Triple Drop – 82 Punkte und der erste FWT-Sieg für die Französin, die ihre Premierensaison auf der Tour fährt. Platz zwei ging an Elisabeth Gerritzen (SUI), die von Beginn an ein hohes Tempo fuhr und mit ihrem technischen Auftritt samt mehreren Sprüngen 79,67 Punkte sammelte. Dritte wurde Addison Rafford (USA) nach einem couragierten Double Drop und 77 Punkten.

In der Gesamtwertung liegt Addison Rafford nun vor Molly Armanino (USA), die nach ihren beiden zweiten Plätzen in Spanien und Andorra heute in Kanada stürzte. Dritte ist Moguls-Olympiasiegerin und FWT-Andorra-Siegerin Justine Dufour-Lapointe (CAN), die heute Vierte wurde.

„Ich wusste, dass ich Erste oder Zweite werden musste, um mich für die FWT Finals zu qualifizieren, also dachte ich mir: ‚Go big or go home! ‘ Ich bin glücklich, dass es geklappt hat!“, sagte Megane Betend im Ziel.

Snowboard Damen
Die 31-jährige Michaela Davis-Meehan (AUS) hatte bei den ersten beiden Events der Saison nur Platz fünf und sechs belegt und brauchte ein gutes Resultat. Zwei hohe Airs und eine flüssige Fahrt später hatte sie 83,33 Punkte gesammelt und sich den Sieg in Kanada gesichert. Platz zwei holte Estelle Rizzolio (FRA) mit einem Double und 75,33 Punkten. In der Gesamtwertung führt weiter Katie Anderson (CAN), die heute stürzte, vor der heutigen Drittplatzierten Anna Orlova und Estelle Rizzolio.

„Es war fantastisch, der Schnee war so gut! Ich hatte noch eine andere Linie im Hinterkopf, aber ich habe mich dann für den Rockstar-Run entschieden, und ich bin froh, dass ich ihn gemacht habe!“, jubelte Michaela Davis-Meehan nach dem Contest.

Die FWT zieht nun zurück nach Europa: Der vierte Tourstopp findet vom 11. bis 17. März 2023 in Fieberbrunn in Tirol statt. Dieser erste Teil der FWT Finals am berühmt-berüchtigten Wildseeloder wird in einem einzigartigen Format mit zwei Läufen abgehalten. Der Event wird im Livestream auf www.freerideworldtour.com übertragen, wo man auch die Wiederholung des heutigen Contests in Kanada anschauen kann. Aktuelle Updates zur Tour und den Ridern erhält man auf den Social-Media-Kanälen der FWT.

Credit: © Freeride World Tour / Dominique Daher