WOKE und WEHRHAFT eine Interpretation zu Bertold Brechts Stück: Mann ist Mann!

WOKE und WEHRHAFT eine Interpretation zu Bertold Brechts Stück: Mann ist Mann!

Keines von Bertold Brechts Stücken existiert in so vielen Versionen, wie „Mann ist Mann“.
Die Interpretation von Max Lindemann, inszeniert von Schauspielstudenten im Spielraum „NEUES HAUS“ des Berliner Ensembles. Eine PUNKTGENAU Essay von Beatrice Kunath.

Thematik
Das Theaterstück befasst sich mit der Manipulierbarkeit der eigenen Identität. Warum bin ich, wer ich bin? Weil ich mich frei entschieden habe so zu sein oder weil die Gesellschaft mich zu dem gemacht hat?
„Einer ist Keiner“ befindet Bertolt Brecht in seinem Lustspiel „Mann ist Mann“.

Inhalt
Galy Gay, ein irischer Packer besitzt die Schwäche, nicht „NEIN“ sagen zu können. Das machen sich Soldaten zu Nutze, weil ein Kamerad ausgefallen ist und sie dringend einen Ersatz brauchen. Mit perfiden Handlungssträngen montieren die Soldaten Galy um, damit er in die Rolle ihres Kameraden schlüpfen kann. Im Kampf entwickelt sich der früher so friedliche und aufrichtige Galy zu der kriegsgeilen Kampfmaschine Jip (so der Name des ehemaligen Soldaten) und vollendet somit seine Verwandlung vom Packer zum Soldaten.

Resümee
Brechts Stück „Mann ist Mann“ inszeniert von Max Lindemann, wurde in der Spielstätte „Neues Haus“ des Berliner Ensemble aufgeführt. Die Cross Gender Besetzung mit blutjungen Schauspielstudenten und deren bemühten Wortspielen ließ tief in die derzeitige Gesellschaftsnorm blicken. Eine Darbietungsform der Generation Z, die dem Stück nicht gerecht wurde, wie Galy Gay und als Bühnenbild zu erahnende Slogans, wie: No war, but class war oder „Be gay, use violence.“ Das T-Shirt einer Schauspielstudentin mit der Aufschrift: WOKE und WEHRHAFT, ergänzte das Bühnenbild gekonnt. Zumal die Darbietenden für diese Regieanweisungen alles gegeben haben. Durch ihr zu lautes Gekreische oder Gesinge konnten sie ihre Talente gekonnt ausbauen. Dabei wurde durchgehend gezecht und E-Zigarette geraucht mit dem Endresultat, das Irrlichter den Krieg für mehr Klarheit brauchen!

PUNKT.GENAU ist eine Großstadtkolumne von Beatrice Kunath. Fast alle Medien müssen sich beugen und Pressetexten folgen. Dieser Text ist werbefrei, wird nicht honoriert und erfreut sich der Meinungsfreiheit.