Spurenlese II: Re-pair & Re-use

Die Ausstellungsreihe „Spurenlese“ präsentiert aktuelle Restaurierungsprojekte an unterschiedlichen Orten in den Ausstellungen des Völkerkundemuseums. Durch die Bestimmung von Materialien und die Auseinandersetzung mit Herstellungstechniken treten Spuren zu Tage, die Neues über Objekte und ihre Geschichte erzählen.

„Re-pair & Re-use“ stellt die aus China stammende Reparaturtechnik des Porzellanflickens vor. Mit einer vollständig erhaltenen Werkstatt aus Peking aus der Zeit um 1912 zeigt die Präsentation Werkzeuge, Materialien und Beispiele dieser großartigen Reparierkunst. Zerbrochene oder beschädigte Haushaltsgegenstände brachte man früher zu einem „Flicker“.  Schon 1666 beschreibt der Jesuitenmissionar Martinus Martinius die anspruchsvolle Art und Weise, mit der Porzellanflicker in dünnes, zerbrechliches Porzellan Löcher bohren, um danach mit Metallnieten die auseinander gebrochenen Stücke wieder so fest zusammen zu fügen, dass selbst heiße Flüssigkeiten gehalten werden. Dabei stand die Wiederverwendung des beschädigten Gegenstands im Vordergrund. Die Restauratoren versuchen heute die Spuren dieser Reparaturtechnik zu erhalten.