Die Berlinische Galerie zeigt raumgreifende Videoskulpturen von Raphaela Vogel (*1988) in der ersten institutionellen Einzelausstellung der Künstlerin in Berlin. Die Präsentation ist Teil des Festivals zum 10 jährigen Jubiläum von Videoart at Midnight.
Die eigene, weibliche Körperlichkeit und die oftmals männlich geprägte Technik sind Themen, die Raphaela Vogel in ihren postapokalyptischen, an Frankenstein erinnernde Welten immer wieder neu und nicht ohne Humor behandelt. Dabei wird alles umgestülpt, gedreht, verwandelt, dekonstruiert und erfrischend respektlos neu gedeutet: Das Dixi-Pissoir, der Heukran, Hochspannungsisolatoren, Projektionstechnik und Kameradrohnen werden zu seltsamen Monstern, die sowohl die Filme als auch den Ausstellungsraum bevölkern. Diesen unheimlichen Wesen setzt sich die Künstlerin in ihrer eigenen Fragilität und Verletzlichkeit aus und stellt sich ihnen in einem hoffnungslos scheinenden Kampf entgegen.
Raphaela Vogel widersetzt sich jeglichen Festlegungen und verbindet Raum und Video auf eigene Weise. Sie verwandelt den Ausstellungsraum in eine Art schamanische Kathedrale, die an die frühen Videoskulpturen Nam June Paiks erinnert – man denke an seine erste legendäre Ausstellung in der Galerie Parnass im Jahre 1963 mit blutigem Ochsenkopf. Mittels verschiedener Versatzstücke aus Märchenwelten, Spießbürgertum, exotisierendem Kitsch und Hightech schafft die Künstlerin verstörende Bildwelten, die sie selbst als Protagonistin durchwandert. Die Ausstellung wird kuratiert von Olaf Stüber, Videoart at Midnight.