Der Schauspieler und Kameramann Peter Tost wurde am 7. April 1939 in München geboren.
Als Schauspieler gewann Peter Tost 1954 nationalen Bekanntheitsgrad durch seine Mitwirkung in der Erstverfilmung von Erich Kästners Klassiker „Das fliegende Klassenzimmer“. Neben bereits etablierten Schauspielern wie Paul Dalke, stand er gemeinsam mit Paul Klinger und Peter Kraus vor der Kamera. In „Die Mädels vom Immenhof“ und „Hochzeit auf Immenhof“ mimte er den Schmiedesohn „Mans“.
In „Der Engel, der seine Harfe versetzte“ stand er 1959 ein zweites Mal mit seinem „Immenhof“ – Kollegen Matthias Fuchs vor der Kamera. Als Schauspieler übernahm er weitere Rollen in Streifen wie „Geliebtes Fräulein Doktor“ (1954) „Liebesbriefe aus Mittenwald“.
Im Jahr 1961 stand er ein letztes Mal als Schauspieler vor der Kamera, in dem Fernsehfilm „Du holde Kunst – Szenen um Lieder von Franz Schubert“. Anschließend verabschiedete sich Peter Tost aus dem Schauspieler Beruf. Dennoch blieb er dem Filmgeschäft treu. Er traf die Entscheidung Kameramann zu werden und absolvierte eine Ausbildung im Bavaria-Kopierwerk. In seiner neuen Tätigkeit als Kameramann verzeichnete Peter Tost weiterhin Erfolge. In der Fernsehserie „Kommissar Freytag“ (1963-1966) und „Waldheimat“ (1982) stand er hinter der Kamera.
Peter Tost
im ZeitBlatt Interview
Ariane Rykov – von Niepello:
Herr Tost, wie sind Sie damals zu dem Casting gekommen? Und welche Kriterien gab es, dass Sie für den Film engagiert worden sind?
Peter Tost:
Ich wurde mit dem Film „Das fliegende Klassenzimmer“ bekannt.
Dadurch wurde ich zum Kinderstar und wurde für die Immenhof-Filme engagiert.
Ariane Rykov – von Niepello:
Wenn Sie heute an die damalige Zeit zurück denken, welche Erinnerungen haben Sie an die Figur des Schmiedesohns Mans?
Peter Tost:
Ein gestandener Sohn vom Schmied und Freund von Dick und Dalli.
Ariane Rykov – von Niepello:
Wie gestaltete sich die Arbeit an der Rolle des Mans?
Peter Tost:
Durch sehr einfühlsame Regisseure die mich mit einer Schauspielererfahrung aus anderen Filmen führen konnten war auch die Rolle als „Mans“ eine weitere tolle Erfahrung.
Ariane Rykov – von Niepello:
Heidi Brühl in der Rolle der Dalli wirkte frei und lebenslustig. Im wirklichen Leben genau wie im Film?
Peter Tost:
Heidi, spielte sich selbst und Ihren Lebensmut 1:1 so auch als Immenhof Dalli und Pferdenärrin.
Ariane Rykov – von Niepello:
Angelika Volker Meissner erschien zusammen mit Ihrer Mutter am Set, in wie fern beeinflusste ihre Mutter die Dreharbeiten und wie war die Stimmung vor Ort?
Peter Tost:
Leider negativ, wurde auch von der Regie sehr oft des Sets verwiesen, nicht nur bei den Immenhof-Filmen.
Ariane Rykov – von Niepello:
In „Das fliegende Klassenzimmer“ von Erich Kästner spielten Sie eine Hauptrolle, wenn Sie an diese Filmarbeit zurück denken, was kommt Ihnen als erstes in den Sinn?
Peter Tost:
Das Fliegende Klassenzimmer war eine wunderbare Zeit.
Gerne denke ich an meinen lieben alten Schauspielkollegen Paul Dalke zurück, der mir unendlich viel mit seiner Erfahrung helfen konnte und mir wertvolle Tipps für andere Filme mitgeben konnte.
Ariane Rykov – von Niepello:
Wenn Sie auf Ihre bisherige Karriere zurück blicken, wofür sind Sie am dankbarsten?
Peter Tost:
Für die Entscheidung Kameramann zu werden und über die Ausbildung im Bavaria-Kopierwerk. Den Weg habe ich bis heute in keiner Weise bereut.
Ariane Rykov – von Niepello:
Wollten Sie schon als Kind Schauspieler werden?
Peter Tost:
Eine Schauspiellaufbahn war von mir und meinen Eltern nie geplant.
Ariane Rykov – von Niepello:
Warum hatte Immenhof zu der damaligen Zeit einen solchen Erfolg und warum heute genau so?
Peter Tost:
Weil die Bücher bzw. die Filme die heile Welt vermittelt, was gerade für die Kinder aber auch für Erwachsene die Sehnsucht weckt.
Ariane Rykov – von Niepello:
Wonach suchen Sie als Schauspieler?
Peter Tost:
Mit in kürze 80 Jahren suche ich als Rentner nur nach Gesundheit und Seelischer Ausgeglichenheit.
Ariane Rykov- von Niepello:
In diesem Jahr erschien eine Neuverfilmung zu Immenhof – bzw. eine an die Filme von damals angelehnte Verfilmung. Wie denken Sie heute, unabhängig von Immenhof über Neuverfilmungen alter Klassiker?
Peter Tost:
Ich halte sehr wenig von Neuverfilmungen von Klassikern, denn egal wie gut man versucht die „Magie&Charme“ des alten Filmes in den neuen zu bringen, wird dies nie geschehen. Die alten Klassiker haben etwas, was man heutzutage mit neuen Filmen nur sehr schwer erreichen kann.
Ariane Rykov – von Niepello / ZeitBlatt Magazin:
Wir bedanken uns recht herzlich für dieses Interview!
Vielen Dank an Peter Tost, auch für die Signierung der zugesandten Immenhof Fotografie.