Sonderführung mit anschließendem Gespräch mit der Künstlerin Veronika Kellndorfer am Freitag, den 6. Dezember 2019 um 16 Uhr, einladen. Veronika Kellndorfer hat für „original bauhaus“ Aufnahmen des Barcelona-Pavillons von Mies van der Rohe in Glas gebrannt. Im Gespräch mit den Kuratorinnen Nina Wiedemeyer und Ursula Müller spricht Veronika Kellndorfer über ihre Arbeit und die spezifische Faszination für Mies’ Pavillon.
Kellndorfers Arbeit verweist auf eine doppelte Rekonstruktion: den Wiederaufbau des 1929 für die Weltausstellung errichteten, dann abgetragenen und in den 1980er-Jahren rekonstruierten Pavillons sowie ihre eigene künstlerische Darstellung. Wie auch andere Arbeiten der Künstlerin kreist „Reconstructing Modernism, shortly after dawn“ um das Verhältnis von Geschlossenheit und Transparenz, um das Phänomen und seine Reflektion. Ihre Werke setzen häufig an der Schnittstelle zwischen Architektur und Bild an und untersuchen die Übersetzbarkeit der einen Form in die andere.
Das Bauhaus bestand in Deutschland nur 14 Jahre, seine Ideen werden jedoch seit 100 Jahren weitergetragen, seine Produkte neu aufgelegt, imitiert oder weiterentwickelt. Anlässlich des 100. Gründungs jubiläums des Bauhauses zeigt die Ausstellung des Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung in der Berlinischen Galerie über 1.000 berühmte, bekannte und vergessene Bauhaus Originale und erzählt die Geschichte hinter den Objekten. Zu sehen sind Kunst und Design aus den Beständen des BauhausArchivs, besondere Leihgaben aus internationalen Sammlungen und künstlerische Positionen, die das Bauhaus-Erbe neu betrachten.
Ausgehend von 14 Schlüsselobjekten entfaltet die Ausstellung 14 Fallgeschichten: Wie wurde die Sitzende im Stahlrohrsessel zur berühmtesten Unbekannten des Bauhauses? Hat das Haus Am Horn in Weimar einen heimlichen Zwilling? Wieso blieb Marianne Brandts Tee-Extraktkännchen, als Prototyp für die Industrie geschaffen, immer Unikat? original bauhaus beleuchtet, wie Unikat und Serie, Remake und Original in der Geschichte des Bauhauses unzertrennlich verbunden sind. Denn für die Bauhaus-Künstler*innen waren Kunst und Technik keine Gegensätze. Vielmehr haben sie technische Innovationen genutzt, um einzigartige Kunstwerke zu schaffen, und die serielle Fertigung bei ihren Gestaltungsentwürfen von Anfang an mitgedacht. 14 Jahren Bauhaus-Produktion stehen heute fast 100 Jahre Bauhaus-Rezeption gegenüber: Reproduktionen, Re-Editionen und Remakes haben das Bauhaus zur einflussreichsten Schule für Architektur, Design und Kunst im 20. Jahrhundert gemacht.