New Ocean

New Ocean (the natch’l blues) – erste Produktion der neu formierten Company Richard Siegal / Ballet of Difference am Schauspiel Köln. Ab der Saison 2019/20 firmiert die Kompanie als Richard Siegal / Ballet of Difference am Schauspiel Köln und schlägt damit ein weiteres Kapitel auf in der Erfolgsgeschichte des „BoD“, die 2016 in München begann.

Dass Siegal und sein Tänzerteam nun mit dem Schauspiel Köln assoziiert sind, eröffnet vielversprechende Perspektiven für beiden Seiten: Planungssicherheit für das Ballet of Difference – und für die Stadt Köln, nach jahrelanger Durststrecke, endlich wieder ein festes Tanzensemble.

Seit Mitte Juli laufen die Proben für die erste Produktion unter dem Kölner Dach. Die Aufbruchstimmung ist mit Händen zu greifen. Wie sehr sich Richard Siegal und sein Ensemble darauf freuen, in neue Fluten einzutauchen, kann man schon am Titel ablesen: New Ocean (the natch’l blues)! Die Premiere ist für den 27. September 2019 terminiert. Eine Premiere ist es gleich in doppelter Hinsicht: Denn das Stück ist das erste abendfüllende Ballett, das Siegal für seine Company kreiert. Inspirieren lässt er sich dabei vom Werk Merce Cunninghams (1919-2009), der 2019 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.

Mit seinem ersten abendfüllenden Ballett für die Company erweist Siegal einem Großmeister des Modern Dance Reverenz, der 2019 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte: Merce Cunningham. Mit dem Titel New Ocean spielt Siegal auf Cunninghams legendäre Arbeit Ocean an – der 1994 in Brüssel uraufgeführten letzten Kollaboration zwischen Cunningham und dem Komponisten John Cage. Gleichzeitig verweist Siegal mit New Ocean auf seine eigene Geschichte als Choreograph. Schließlich entstand sein Signature Piece UNITXT aus dem Jahr 2013 komplementär zu Cunninghams BIPED, als Teil des Programms Exits and Entrances am Bayerischen Staatsballett.
Inspiriert von Cunninghams Choreographie, die zirkulär organisiert und streng mathematisch in 128 Phrasen strukturiert war, „dreht sich“ auch New Ocean um den Kreis. Im Gegensatz zu Cunningham zielt Siegal jedoch darauf ab, den Kreis als Form zu sprengen und das Chaos in den Kosmos eindringen zu lassen – ein Reflex auf den ökologischen und soziopolitischen Zustand unserer Gegenwart. Eine universeller Horizont, der schon in der Ilias angelegt ist. Schließlich galt Homer die göttliche Personifikation Okeanos nicht nur als die bewohnte Erde umgebender Strom und Vater aller Flüsse galt, sondern auch als Ursprung allen Lebens.

Musikalisch orientiert sich Siegals Auseinandersetzung mit dem ozeanischen Prinzip an John Cages ursprünglichen Ansatz. Cage plante das Werk für ein Orchester von 150 Musikern, live kombiniert mit dem elektronischen Soundscape seines langjährigen Mitarbeiters David Tudor. Nach Cages Tod wurde die Fragment gebliebene Komposition von dessen langjährigem Assistenten Andrew Culver nach den Kompositionsprinzipien des Meisters zu Ende gebracht. Auch das Publikum von New Ocean (the natch’l blues) wird in aufregende zeitgenösssiche Klangwelten eintauchen. Die Musik stammt aus dem Album utp_, einer Kollaboration von Alva Noto, einem der derzeit angesagtesten Protagonisten der elektronischen Avantgarde, dem Filmmusik-Komponisten Ryuichi Sakamoto (CodaThe Revenant) und dem Ensemble Modern.

 

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New Ocean (the natch’l blues) 
eine Produktion von Schauspiel Köln und Tanz Köln
Gefördert im Rahmen von NEUE WEGE durch das KULTURsekretariat NRW und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW sowie das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und die Kunststiftung NRW
Eine Koproduktion mit dem Muffatwerk München

Richard Siegal / Ballet of Difference am Schauspiel Köln
New Ocean (the natch’l blues)
Uraufführung am Freitag, 27. September 2019 um 19:30 Uhr
Depot 1 Schauspiel Köln

Choreographie & Bühne: Richard Siegal
Musik: Alva Noto, Ryuichi Sakamoto, Ensemble Modern
Licht: Matthias Singer
Kostüme: Flora Miranda
Dramaturgie: Tobias Staab
Tanz: Margarida de Abreu Neto, Jemima Rose Dean, Gustavo Gomes, Mason Manning, Andrea Mocciardini, Claudia Ortiz Arraiza, Zuzana Zahradníková, Long Zou

weitere Termine am Schauspiel Köln, Depot 1:
28. September 2019 / 29. September 2019
30. November 2019 / 1. Dezember 2019
4. Februar 2020 / 5. Februar 2020 / 6. Februar 2020
3. April 2020 / 4. April 2020

weitere Termine auf Tour:
11. Oktober 2019 / 12. Oktober 2019 & 13. Oktober 2019, Teatro Elfo Puccini, Mailand (Italien)
16. Oktober 2019, Festival Aperto, Teatro Ariosto, Reggio Emilia (Italien)
6. Dezember 2019, Festspielhaus St. Pölten (Österreich)
13. Dezember 2019, Forum am Schlosspark Ludwigsburg