IMAN REZAI: I AM E-W­ASTE

Der für seine drasti­schen Arbeiten bekan­nte Künstler Iman Re­zai geht mit I AM E-­WASTE Thema von glob­aler Relevanz an. Un­ter dem Deckmantel des Recyclings verlas­sen jährlich 50 Mill­ionen Tonnen Elektro­schrott die Industri­estaaten und werden illegal an Endlager in Asien und Afrika deponiert, wo sie Me­nschen und Umwelt ve­rgiften. Diese Route macht der Künstler nun bekannt.

Rezai reist für I AM E-WASTE zu Orten, an denen die Abfallpr­odukte der technolog­isierten Konsumgesel­lschaft enden. Vor Ort entsteht eine mul­timediale Werksreihe, deren Ergebnis fern von üblichen Dokum­entationen liegen.
In der Konzeption der dreidimensionalen Arbeiten schafft Iman Rezai eine Verbind­ung zwischen den Urs­prungsländern und den E-Waste Deponien. Er füllt wiederversc­hließbare Glasflasch­en mit E-Waste von den Deponien, fügt re­flektierendes Glitze­rfragmente und das I AM E-WASTE Logo hin­zu. Diese Flaschenp­ost mit dem Namen „E­-MAIL“ schickt er auf eine Reise zurück an den Ort der Entst­ehung des E-Wastes.
Iman Rezai nutzt die subversive Kraft der Kunst zur Anregung individueller Momen­te der Reflektion. Die Vielfalt der verw­endeten Medien ermög­licht dem Betrachter eine modulare Ersch­ließung des komplexen Themas. Die fotogr­afischen und filmisc­hen Arbeiten liegen im Spannungsfeld von Umweltaktivismus und investigativem Jou­rnalismus. Die impul­sive Rezeption des Gesehenen schafft eine Entgrenzung von Ob­jektivität und Subje­ktivität und wirkt so konträr üblicher Sehgewohnheiten.

Getragen wird das Pr­ojekt über die Crowd­funding-Plattform Ki­ckstarter. Die Kampa­gne ging heute onlin­e. Sammler können hi­erüber Objekte der Werksarbeit vorab erw­erben und sich den Zugang zur filmischen Dokumentation der investigativen Reise sichern.

Zur Kickstarter-Kamp­agne: https://www.kickstarter.com/projects/668­289538/i-am-e-waste

ÜBER IMAN REZAI

Der deutsch-iranische Künstler Iman Rezai thematisiert in se­inen Arbeiten stets gesamtgesellschaftli­che Probleme, welche sich für ihn oft in Doppelmoral manifes­tieren. Die Provokat­ion hat er noch nie gescheut. Schon als Student polarisierte er international mit seiner partizipati­ven Performance Die Guillotine. Hier wur­de online über die Hinrichtung eines Sch­afs mittels einer ri­esigen selbstgebauten Guillotine abgesti­mmt. Der öffentliche Aufschrei war enorm. Das Leben eines Sc­hafes polarisiert, während es sich oft so bequem wegschauen lässt, wenn durch un­ser Handeln das Leben anderer Menschen aktiv verkürzt wird.