Aufmerksam wurde ich auf Simone Westphal vor ein paar Jahren bei einem temporären Kunstfestival in Potsdam. Die Künstlerin bringt ihre Mitmenschen dazu, Fragen zu stellen und eröffnet einen Raum für Reflexion und inneren Dialog. Viele Fragen später und abwechslungsreichen Ausstellungen möchte ich Simone Westphal unseren Zeitblatt Magazin Lesern vorstellen.
Simone Westphal studierte Malerei in Köln und Saarbrücken, lebte zudem in den USA, wo sie in New Mexiko die spezielle Technik der Papiermalerei und Filztechniken erlernte. Ihre Filzfiguren sind bedeutungsvoll und mit filigraner Liebe zum Detail gestaltet. Ihre Idee, Filzavatare zu erschaffen, die in die Welt reisen und neue Geschichten erleben, bringt eine interessante Dimension der Interaktivität in die Kunst. Die Filz-Serie, die sich mit der Mythologie auseinandersetzt, spricht mich am meisten an. Die Filzavatarin und Klimaaktivistin Greta Thunberg hingegen zaubert ein Schmunzeln auf mein Gesicht. Im Miniformat ist sie keine Bürde und gibt dem Betrachter das Gefühl mit ihr in den persönlichen Meinungsaustausch gehen zu können. Mit Greta Thunberg ging Simone Westphal (Projektname „Greta goes documenta“) zum Beispiel letztes Jahr auf eine spektakuläre Reise nach Kassel zur documenta 15. Ein Sujet in der Malerei sind derzeit Regenmotive. Das herunterlaufende Wasser an einer Scheibe verwandelt die Welt in eine flüchtige, verschwommene abstrakte Erscheinung. In ihren Papiermalereien verwendet sie Baumrinde. Hier spiegelt sich die Natur in einer einzigartige Textur und visuelle Tiefe wider. Die Idee für die Figur der Löwinnen-Frau aus Wolle entstand durch die Auseinandersetzung mit der weiblichen Kraft
Ihr Wunsch ist es mit ihrer Kunst einen kathartischen Effekt zu erzielen. Simone Westphal überzeugt als freie Künstlerin durch ihre Vielschichtigkeit und das dynamische Zusammenspiel ihrer Kunstwerke. Es gelingt ihr, die Menschen auf einer tiefen Ebene zu berühren und lädt sie dabei zu einem Perspektivwechsel ein.
Detaillierte Informationen auf ihrer Website.