Die Band Trio SCHO – Transit im Voland Berlin

Die Band Trio SCHO – Transit im Voland Berlin

Gestern Abend spielte das Trio Scho wie schon oft im russischen Ambiente im Voland. Seit 17 Jahren existiert das Voland bereits. Hier gibt es viele osteuropäische Gerichte in gemütlicher Atmosphäre, aber hier wird nicht nur russisch, sondern auch kaukasisch und ukrainisch wird gekocht, dazu regelmäßige Livemusik-Abende. Am schönsten und nostalgischsten ist es hier, wenn das Trio Scho seine russischen Lieder singt, wie auch an diesem Abend.

In ihrerem Programm „Transit“ vertiefen die Musiker von SCHO erneut das Thema, das sich wie ein roter Faden durch ihre Lieder und Musik zieht : Reisen, Abschied, Aufbruch und Ankunft, Fernweh und Heimweh, das Meer und die Faszination berühmter Metropolen. ie singen von der Sehnsucht nach fremden Orten weit weg, wo der Tag beginnt, von der Erinnerung an die alte Heimat, bei ihnen die Stadt Poltawa, Ukraine, und von der Liebe zu ihrer neuen Heimat : Berlin – beiden haben sie je eine eigene Komposition gewidmet! Aber Reisen ist hier nicht nur örtlich gemeint, sondern auch über die Zeiten hinweg – so der sehr besinnliche Rückblick eines einfachen Handwerkers auf das eigene Leben und Reminiszenzen an die Geschichte ihrer Heimat : mal als witzige Parodie auf Klischees über Mütterchen Rußland, mal mit einem Hauch von Nostalgie zurück in die Zeit, als die Sowjetunion noch eine Perspektive für junge Menschen zu bieten schien. Auch lebendig-beschwingte Momentaufnahmen aus dem „wirklichen Leben“, wo auch immer, fehlen nicht – Glück und Pech und junge Liebe gibt es überall.
Dieser große Bogen vom Eismeer über Berlin bis Paris, von gestern zu heute und morgen, spiegelt sich auch wieder in einer großen Bandbreite von musikalischen Ausdrucksformen, die das jeweils immer wieder ganz andere „Feeling“ jedes Ortes in Raum und Zeit gekonnt einfangen und damit spielen – und die Musiker von SCHO wissen, wovon sie so virtuos singen und spielen, denn sie haben das Leben „in Transit“ ja auch selbst „erfahren“.


Das Trio wurde im Jahr 1991 in der Ukrainischen Stadt Poltava gegründet und ist seit 1994 in Berlin. Das Trio spielte bei dem legendären „Talk 2000“ von Christoph Schlingensiefs (VOX)
Seit 1999 Zusammenarbeit mit Karsten Troyke. Auftritte mit Jiddischen Liederprogramme u.a. beim Klezmer Festival in Ancona, Brüssel, Wien, Paris, und Warschau. Mitwirkung bei den Dokumentar- und Konzertfilme „Yiddish Soul“ (ARTE).
Auftritte beim Programm: „Schlaf schneller, Genosse…“ aus der Reihe Jazz-Lyrik-Prosa mit Ursula Karusseit und Günter Junghans. 2007 und 2008 Auftritte bei der “Fête de L’Humanité” in Paris. Zusammenarbeit mit der Sängerin Sandra Kreisler, Chansonnier Christophe Bourdoiseau, Chanson-Nette und Cécile Rose.
Als Film-Band spielt Trio SCHO in der 10-teiligen Serie „Im Angesicht des Verbrechens“ von Dominik Graf. In der „The Dust of Time“ von Theo Angelopoulos und bei dem Film „Der Uranberg“ von Dror Zahavi.
Zum Repertoire des Trio SCHO gehören russische Lieder und Instrumental- stücke von den „Goldenen Zwanzigern“ bis in die Jetzt-Zeit, sowie eigene Lieder, russischer Swing und Bossa Nova. Ihre Auftritte in Radio und Fernsehen sowie auf dem Karneval der Kulturen zeigen, wie vielseitig sich die drei Musiker präsentieren können. Im Jahr 2000 und 2011 gewann das Trio den Musik-Wettbewerb des Berliner Senats.
Gennadij Desatnik: Gesang, Violine und Gitarre
Valeriy Khoryshman: Akkordeon, Gesang
Alexander Franz: Kontrabass, Gesang