Die UNESCO erklärt die DOLOMITEN zum Welterbe Seit 26. Juni 2009 sind die Kalkberge im Norden Italiens auf der Liste der schönsten Landschaften der Welt der UNESCO. Damit haben die Vereinten Nationen, über ihre Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur, die Besonderheit und Einzigartigkeit der Dolomiten hervorgehoben und bestätigt. Die Dolomiten und ihre bekanntesten Gipfel wie zum Beispiel die Marmolada (3.342 m), die Drei Zinnen (2.999 m), der Averau (2.649 m), der Schlern (2.563 m), der Pale di San Martino (3.192 m) und der Monte Pelmo (3.169 m), um nur die wichtigsten zu nennen, zählen damit zu den schönsten Bergen der Welt.
Die Dolomiten haben es aber schon immer den Menschen angetan, die sie zum ersten Mal zu Gesicht bekamen. Der berühmte deutsche Maler und Kupferstecher Albrecht Dürer (1471 – 1528) begegnete den Dolomiten auf seiner Italienreise und hielt einige idyllische Ausschnitte davon auf Aquarell fest. Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) ließ sich ebenfalls auf seiner Italienreise im Jahre 1786 von den „Kalkalpen“ (damals hatten die Dolomiten noch nicht ihren heutigen Namen) inspirieren und beschrieb die „ungewöhnliche Farbe dieser Berge“ mit ihren „schönen, einzigartigen und schroffen Formen“. Aus wissenschaftlichen Gründen wurde das kalkhaltige Gebirge im 18. Jahrhundert zu einem starken Anziehungspunkt für international bekannte Geologen, Mineralogen und Geographen. Sie entdeckten die Einzigartigkeit der Zusammensetzung dieses Gesteins und begannen die Entstehungsgeschichte der hell leuchtenden, teils rötlichen, zackigen und imposanten Felsmassive zu rekonstruieren. Der Italiener Giovanni Arduino (1714 – 1795), der Franzose Déodat de Dolomieu (1750 – 1801) und der Deutsche Alexander von Humboldt (1769 – 1859) sind nur einige der namhaftesten Wissenschaftler, die sich intensiv mit den Dolomiten befasst haben. Auf Déodat de Dolomieu geht die erste mineralogisch-chemische Analyse des Dolomitengesteins im Jahre 1791 zurück. Die Folge: das Gestein wird seitdem „Dolomit“ genannt. 1864 publizierten der englische Maler Josiah Gilbert und sein Landsmann, der Naturwissenschaftler George Churchill, einen Reisebericht mit dem Titel: „The Dolomite Mountains“. Der Name „Dolomiten“ wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg populär, als das Gebiet an das Königreich Italien angeschlossen wurde.
Die DOLOMITEN – für viele die schönsten Berge der Welt Ende des 19. Jahrhunderts avancierten die Dolomiten zum Experimentierfeld für Pioniere in vielen Bereichen. Es waren zunächst englische Adelsmänner, welche die spitzen Zinnen, die schroffen Zacken und die steilen Wände der Dolomiten als Kletter-Eldorado entdeckten. Es folgten ihnen sogleich deutsch-österreichische Bergsteiger, die in den folgenden Jahrzehnten die wichtigsten Kapitel in der Geschichte des Alpinismus in den Dolomiten schrieben. Bergsteigergrößen wie der Wiener Paul Grohmann (1838 – 1908), der Erstbesteiger der Tofana de Rozes und des Monte Cristallo bei Cortina d’Ampezzo, des Langkofels in Gröden und der Drei Zinnen in den Sextner Dolomiten, hat diese Berge geliebt und hat deren Bekanntheit durch zahlreiche Publikationen ausgeweitet. Sein österreichischer Landsmann Emil Zsigmondy (1861 – 1885), ebenfalls ein Kletterpionier in den Dolomiten, hat sie einmal als „köstlicher Edelstein im Alpenland“ umschrieben. Der Grödner Bergsteiger, Schauspieler und Regisseur Luis Trenker, am Fuße des markanten Langkofels in St. Ulrich in Gröden geboren, hat seine Zuneigung den Dolomiten gegenüber in zahlreichen Filmen und Büchern zum Ausdruck gebracht. Durch ihn sind diese außergewöhnlichen Felsformationen erstmals einem sehr breiten Weltpublikum präsentiert worden. Am Treffendsten hat es jedoch die noch lebende Bergsteigerlegende Reinhold Messner auf den Punkt gebracht. Ebenfalls ein Sohn der Dolomiten, in Villnöss geboren und aufgewachsen immer mit Blick auf die gewaltige Geislergruppe, ist er zu einem der berühmtesten und erfolgreichsten Bergsteiger der Welt geworden. Er hat alle Gipfel bezwungen, die höchsten, widrigsten und schwierigsten der Welt – und trotzdem oder vielleicht gerade deshalb, beschreibt er die Dolomiten wie folgt, „Sie sind zwar nicht die höchsten Berge der Welt, wohl aber die schönsten“. Imposante Felswände, hohe, spitze Türme, unüberwindbare Überhänge und zerklüftete Grate – die Vielfalt der Formen, Farben und Täler ziehen nicht nur legendäre Alpinisten in ihren Bann, sondern auch andere Weltberühmtheiten. Le Corbusier (Schweiz-Frankreich 1887 – 1965), der wohl bekannteste zeitgenössischen Architekt, hat über die Dolomiten gesagt, sie seien „die schönste natürliche Architektur der Welt“.
Die DOLOMITEN – ein UNESCO Welterbe Die UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization) führt eine Liste weltweit geschützter Naturparadiese und kultureller Kleinode, die sie als besonders erhaltenswert betrachtet. In den letzten Jahren hatte sich die Organisation mit der Bewerbung der Dolomiten als Weltnaturerbe auseinander gesetzt. Sie wurde gemeinsam von den fünf nordöstlichen Provinzen Italiens, in denen sich die Dolomiten befinden, – Südtirol, Trentino, Belluno, Udine und Pordenone – eingereicht. Ihr Ziel: die Anerkennung der DOLOMITEN als UNESCOWelterbe. Die IUCN (International Union for Conservation of Nature) prüfte im Auftrag der UNESCO in wie weit die Dolomiten, die Kriterien zur Anerkennung erfüllen. Das Ergebnis: Die Dolomiten sind aus geologischer, botanischer und landschaftlicher Sicht einzigartig und deshalb mit keinem anderen Gebirge auf der Welt zu vergleichen. Die IUCN dazu: „Die Dolomiten werden vielfach zu den weltweit schönsten Berglandschaften gezählt, obwohl sie bei weitem nicht die höchsten Gipfel oder die größten Gletscher aufweisen.” Dabei wurden die ästhetischen Vorzüge, die geologischen Besonderheiten und die Vielfalt der Flora, mit über 2.400 Pflanzenarten, hervorgehoben. In ihrer Gesamtbeurteilung hatte die IUCN der UNESCO Welterbekommission empfohlen, die Dolomiten in die Liste der schönsten Naturschauplätze aufzunehmen. Beim 33. Jahreskongress in Sevilla, ist die UNESCO am 26. Juni 2009 dieser Empfehlung gefolgt. Die Dolomiten gehören seit dem zu den 57 schönsten und wertvollsten Landschaften Europas und 229 weltweit. Mit ein Grund für die Ernennung waren aber auch die großflächigen Natur- und Nationalparks sowie der Natura-2000-Gebiete, die bereits seit Jahrzehnten einen Großteil der Dolomiten unter Schutz stellen. Die Naturschutzgebiete des Monte Pelmo-Croda da Lago, der Marmolada, der Pale di San Martino/San Lucano/die Belluneser Dolomiten/Vette Feltrine, die Friaulischen Dolomiten und von Oltre Piave, die Nördlichen Dolomiten mit den Naturparks Fanes-Sennes-Prags, Sextner Dolomiten und der Ampezzaner Dolomiten, der Naturpark Puez-Geisler, das Gebiet um den Schlern/Rosengarten/Latemar, die Bletterbachschlucht und die Gipfel von Brenta bilden dabei die Aushängeschilder dieser nun offiziell ausgezeichneten Berglandschaft. Insgesamt handelt es sich um eine Fläche von rund 142.000 Hektar, die durch eine 90.000 Hektar große Pufferzone ergänzt wird. Die so genannten Pufferzonen werden seit mehreren Jahrzehnten von der UNESCO als natürlicher Schutzgürtel für die eigentlichen Kerngebiete eingefordert. Dabei soll verhindert werden, dass innerhalb dieser Zonen mit baulichen, infrastrukturellen und urbanistischen Maßnahmen der Wert der Kernzone beeinträchtigt wird. Beispielsweise wird die Höhe und die Masse zu errichtender Gebäude eingeschränkt, ebenso die Breite von Straßen. Im Falle der Dolomiten, bestätigt die IUCN in ihrem Bericht, dass rund 98 Prozent der 90.000 Hektar Pufferzonen, ähnlich wie die Kernzonen, bereits unter Naturschutz stehen.
Weltweit gibt es aktuell 229 Landschaften, die zum UNESCO-Welterbe gehören. Die Dolomiten sind Italienweit das zweite Weltnaturerbe-Gebiet, neben den Äolischen Inseln. In Deutschland zählen zum Beispiel die Fossilienlagerstätte Grube Messel in Hessen und das Wattenmeer zu den weltweit ausgezeichneten Naturlandschaften der UNESCO.
Die DOLOMITEN: vom Südseeatoll zum imposanten Gebirge Warmes, türkisfarbenes, seichtes Wasser, Korallenriffe, bunte Fische, Krustentiere, weiße Strände. Diese Beschreibung passt perfekt zu einem idyllischen Atoll in der Karibik – aber auch zu den Dolomiten, denn die Dolomiten haben ihren Ursprung in einem prähistorischen Tropenmeer. Vor rund 250 Millionen Jahren war der heutige Alpenraum ein Teil des Pangäa-Kontinents und lag wesentlich weiter südlich, nämlich innerhalb des tropischen Klimagürtels der Erde. Durch das Vorkommen von Weichtieren, Algen, Korallen und Fischen, ergab sich in diesem Gebiet eine überhöhte Kalkproduktion. Durch Vulkanismus mengten sich Basaltmagmen hinzu, die zum vermehrten Absterben der Organismen führte, die sich auf dem Boden ablagerten. Als Folge davon sind die Dolomiten heute eine wahre Schatztruhe für Fossiliensammler. Die Wirkung der Tektonik hob den Meeresboden an, das Urmeer zog sich endgültig zurück und das Hauptdolomit wurde frei gesetzt. In der Folge sind Gebirgszüge durch die wandernden Erdschollen empor gehoben worden, der Sandstein wurde von kalkigen Bindemitteln zusammen gehalten und vom enormen Druck der darüber liegenden Schichten zusammengepresst. Nach der Eiszeit wird das Aussehen des Dolomitengebirges entscheidend geformt, das Schmelzwasser wird zum Bildhauer der Landschaft. Geröll und Schutt wird zu Tal geschwemmt, Wind, Regen, Frost und Sonne arbeiten unermüdlich weiter, sodass die Dolomiten ständig im Wandel sind. Zu den Besonderheiten, die auf die einzigartige, mineralogische Zusammensetzung der Dolomiten zurück zu führen sind, gehört zweifelsohne das berühmte Alpenglühen bei Sonnenuntergang, „Enrosadira“ genannt. Das Vorkommen von Kalziumkarbonat und Magnesium im Dolomit, begünstigt das Phänomen im Abendrot. Dabei verfärben sich die Felswände mit steigender Intensität bis glühend Rot und klingen dann stetig über Orange bis hin zu immer dunkler werdendem Violett, ab. Die „Enrosadira“ ist zu einem Markenzeichen der Dolomiten geworden und gehört wohl zu den außergewöhnlichsten Naturschauspielen überhaupt.
Die DOLOMITEN: Mythos und Sagenwelt Die schroffen Kalkberge in Norditalien verändern andauernd ihr Gesicht, bieten ihren Besuchern von Mal zu Mal neue Einblicke. Und waren dadurch auch immer schon ein fruchtbarer Nährboden für Mythen und Sagen. Mit ihren schroffen Formen, ständig wechselnden Farbspielen und besonderen Tönen, haben die Dolomiten immer schon die Phantasie ihrer Bewohner angeregt. Wer wandert durch die Dolomiten ohne Gesichter im Felsen zu entdecken oder Salvans (Waldmenschen) und Ganes (Bergfeen), die in den Höhlen und Rissen der Berge hausen? Im Laufe der Jahrhunderte sind daraus etliche Sagen entstanden, wie zum Beispiel die vom Zwergenkönig Laurin. Oder es wurde sich erzählt von Kriegerinnen und Prinzessinnen, von Allianzen zwischen Menschen und Murmeltieren sowie vom Untergang und Wiederkehr sagenumwobener Königreiche. Karl Felix Wolff (1879 – 1966) hat sie um 1913 gesammelt und aufgeschrieben, damit sie nicht in Vergessenheit geraten.
Das UNESCO Weltnaturerbe DOLOMITEN auf Skiern bereisen – mit DOLOMITI SUPERSKI Warum wohl wurzeln die Anfänge des Skisports in den Dolomiten? Bereits 1895 tummelten sich die ersten Skifahrer auf den Almen von Gröden und Cortina. Wintersportpioniere, die vorwiegend aus Österreich und England kamen, erkannten sofort die Schönheiten der Berge, die Eignung der sanften Hänge, mit Skiern darauf zu gleiten und die magische Atmosphäre, die sich daraus ergibt. Der Wintersport wurde in Harmonie mit der Natur weiter ausgebaut, so dass heute 1.200 km Panoramapiste durch eine der schönsten Berglandschaften der Welt führen. Nun gehören die Dolomiten zum UNESCO-Welterbe. Dass man eine der schönsten Berglandschaften der Welt auf Skiern bereisen kann, ist dabei einmalig. Weltberühmte Pisten, wie die Saslong (Gröden), die Olimpia (Cortina d’Ampezzo) und die Gran Risa (Alta Badia), oder die wohl spektakulärsten Aussichtspunkte wie der Lagazuoi (2.800 m), der Sass Pordoi (2.950 m), die Marmolada (3.342 m) und die Forcella Staunies am Cristallo (2.930 m), allesamt mit Seilbahn oder Sessellift erreichbar, gewähren im Winter einen atemberaubenden Blick von oben auf die verschneiten Dolomiten, genauso wie andere, weniger bekannte Abfahrten der 12 Skigebiete, die sich am Fuße senkrechter Felswände zu Tal winden. Der Skipassverbund Dolomiti Superski ermöglicht es den Skifahrern, sich von Tal zu Tal zu bewegen und dabei von der Piste aus, die schönsten Aussichten auf die Bergwelt zu genießen, beinahe die hellen Felsen mit der Hand zu berühren und die Emotion zu erleben, als kleiner Mensch, „Auge in Auge“ mit dem imposanten Felsriesen zu stehen. Und dabei zu wissen: „Ich fahre Ski inmitten eines UNESCO Welterbes“